Experten schlagen Alarm Klimakrise: 15 Grad im Januar

Essen (RP). Der milde Winter in Deutschland löst Debatten über die Erderwärmung aus. In den deutschen Städten erreichen die Temperaturen südliches Niveau. Experten warnen: Wir steuern auf eine Klimakatastrophe zu.

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Foto: Grafik: Holger Grobusch

Im Sauerland stehen die Liftbetreiber auf grünen Pisten und blicken traurig auf die Schneekanonen, die noch keine Flocke in die Landschaft gepustet haben. In New York liegen die Leute bei sonnigen 22 Grad im Central Park. Mit Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad auch in den nächsten Tagen steuert Deutschland auf Wärmerekorde für den Januar zu. Britische Forscher haben gerade für dieses Jahr den heißesten Sommer aller Zeiten angekündigt.

Die Indizien häufen sich, dass dies dauerhafte Auswirkungen des Klimawandels sind. "Die Wahrscheinlichkeit für warme Winter steigt seit den 90er Jahren. Das ist durchaus als Zeichen für den Klimawandel zu sehen", sagt Helmut Klimmek, Leiter der Vorhersageabteilung des Deutschen Wetterdienstes in Essen. Forscher rechnen damit, dass die Jahresdurchschnittstemperatur auf der Erde in den nächsten 20 bis 50 Jahren um ein Grad steigen wird. Dies erscheine nicht viel, so Klimmek, habe aber drastische Folgen.

Meteorologen rechnen vor, dass die Erwärmung einer klimatischen Verschiebung hiesiger Städte um 500 Kilometer gen Süden entspräche. In Hamburg müssen die Menschen sich auf ein Klima wie in Karlsruhe einstellen, in Stuttgart und Freiburg werden Temperaturen wie in Mailand oder Florenz häufiger. Düsseldorf könnte Lyon ähneln, Berlin Linz. "Und das ist nur eine Momentaufnahme", so Klimmek, "wenn es so weitergeht, werden wir bis zum Ende des Jahrhunderts eine Erwärmung um drei bis fünf Grad erleben, dann sind wir klimatisch auf Sizilien."

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