Deutschland an sechster Stelle Vier Länder stoßen 50 Prozent der CO2-Emissionen aus

Wiesbaden (RPO). Allein vier Staaten sind für 50 Prozent des weltweiten Ausstoßes von CO2 aus der Nutzung von Energien verantwortlich. In der Statistik der Internationalen Energieagentur liegen China, die USA, Russland und Indien an Der Spitze. Deutschland folgt auf Rang sechs.

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Foto: dpa/Stephanie Jenouvri

Wie das Statistische Bundesamt am Freitag vor dem am Montag beginnenden Kopenhagener Weltklimagipfel mitteilte, liegt Deutschland damit hinter Japan in den Top Ten der größten Emittenten. Die Statistiker bezogen sich auf Daten der Internationalen Energieagentur (IEA).

In Deutschland betrug der Ausstoß im Jahr 2007 rund 798 Millionen Tonnen, das sind rund 150 Millionen Tonnen weniger als im Jahr 1990. Pro Einwohner sank die Emission in diesem Zeitraum um mehr als zwei Tonnen von 11,98 auf 9,71 Tonnen. Insgesamt reduzierten seit Anfang der 90er Jahre von den zehn größten Kohlendioxid-Emittenden nur drei ihren Ausstoß - neben der Bundesrepublik noch Russland und Großbritannien.

Die Volksrepublik China löste im Jahr 2007 erstmals die USA als größten Emittenten ab; beide Länder zusammen sorgten für über 40 Prozent der globalen Emissionen. Die globalen Emissionen stiegen von 1990 bis 2007 von rund 21 auf 29 Milliarden Tonnen, fast die Hälfte des Zuwachses kam aus China.

Neben der Volksrepublik befanden sich mit Russland, Indien, der Republik Korea und dem Iran noch weitere Schwellenländer unter den zehn größten Emittenten von CO2 aus energetischer Nutzung. Dabei ist der russische Ausstoß nach dem Ende der Sowjetunion in den 1990er Jahren deutlich zurückgegangen. Die anderen vier Länder haben ihre Emissionen seit 1990 zusammen um 159,3 Prozent erhöht.

Neben der energetischen Nutzung gibt es noch weitere klimawirksame Emissionen - etwa die von Methan aus der Landwirtschaft - die in Deutschland insgesamt deutlich über 10 Prozent der CO2-Emissionen gemessen in CO2-Äquivalenten ausmachen.

Deutschland schaffte ein Minus von 16 Prozent

Von den Industrieländern zählen neben den USA nach wie vor Japan, Deutschland, Kanada und Großbritannien zu den größten Emittenten. Der Ausstoß von CO2 aus energetischer Nutzung hat sich in diesen Ländern unterschiedlich entwickelt: Während Deutschland seinen Ausstoß von 1990 bis 2007 um 16,0 Prozent und Großbritannien um 5,4 Prozent reduzieren konnte, erhöhten die anderen Länder in diesem Zeitraum ihre Emissionen.

Am deutlichsten stiegen die CO2-Emissionen mit plus 32,5 Prozent in Kanada. Diese Erhöhung liegt aber immer noch unter dem globalen Durchschnitt von plus 38,0 Prozent.

Die Emissionen pro Einwohner sind in den Schwellenländern immer noch bedeutend niedriger als in den Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen, wie das Bundesamt weiter mitteilte. So waren die Emissionen pro Einwohner in den USA 2007 über sechzehn Mal so groß wie in Indien - obwohl die Differenz seit 1990 geschrumpft ist.

(AP/pst)
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