UNO und Weltwetterorganisation schlagen Alarm Erde steht vor den wärmsten fünf Jahren aller Zeiten

Genf · Die Jahre 2023 bis 2027 sollen laut Angaben der Vereinten Nationen die heißesten aller Zeiten werden. Dafür sei auch das Wetterphänomen El Niño verantwortlich.

 Die Jahre 2023 bis 2027 sollen laut Angaben der Vereinten Nationen die heißesten aller Zeiten werden. Dafür sei auch das Wetterphänomen El Niño verantwortlich.

Die Jahre 2023 bis 2027 sollen laut Angaben der Vereinten Nationen die heißesten aller Zeiten werden. Dafür sei auch das Wetterphänomen El Niño verantwortlich.

Foto: dpa/Armin Weigel

Die Jahre 2023 bis 2027 werden nach Angaben der Vereinten Nationen mit größter Wahrscheinlichkeit die heißesten fünf Jahre aller Zeiten. „Es besteht eine 98-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass mindestens eines der nächsten fünf Jahre sowie der gesamte Fünfjahreszeitraum der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird“, erklärte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Mittwoch. Die globalen Temperaturen könnten demnach schon bald das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens überschreiten.

Die wärmsten acht Jahre, die jemals aufgezeichnet wurden, lagen alle zwischen 2015 und 2022. Laut der Prognose der WMO werden die Temperaturen aber noch weiter ansteigen. Sie machte dafür neben dem Klimawandel auch das Wetterphänomen El Niño verantwortlich, mit dessen Rückkehr sie in den kommenden Monaten rechnet.

El Niño tritt alle zwei bis sieben Jahre auf und kann die globalen Temperaturen zusätzlich erhöhen. Das Wetterphänomen zeichnet sich durch eine Erwärmung des Oberflächenwassers im Pazifischen Ozean aus. Meist führt es zu starker Trockenheit in Australien, Indonesien und Teilen Südasiens, während es in einigen Regionen Afrikas und Südamerikas, im Süden der USA und in Zentralasien für stärkere Niederschläge sorgt. El Niño war zuletzt in den Jahren 2018 und 2019 aufgetreten.

Um einen Klimawandel mit katastrophalen Folgen abzuwenden, hatte die Weltgemeinschaft 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Durch den Treibhausgas-Ausstoß der Menschheit, insbesondere durch die Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl und Erdgas, hat sich die Erde bereits um über 1,1 Grad erwärmt.

Laut WMO besteht eine 66-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Erderwärmung in mindestens einem der Jahre 2023 bis 2027 die im Pariser Klimaabkommen vereinbarte 1,5-Grad-Grenze überschreiten wird. Für jedes dieser Jahre prognostizierte die WMO eine Spanne von 1,1 Grad bis 1,8 Grad Celsius.

Dies bedeutet zwar nicht, dass die Welt den Pariser Richtwert dauerhaft überschreiten werde, erklärte WMO-Chef Petteri Taalas. Seine Organisation schlage aber „Alarm, dass wir die 1,5-Grad-Grenze vorübergehend und immer häufiger überschreiten werden“.

Gemeinsam mit El Niño dürfte der von Menschen verursachte Klimawandel „die globalen Temperaturen in ungeahnte Höhen treiben“, erklärte der Finne. Dies werde „weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit, die Ernährungssicherheit, die Wasserwirtschaft und die Umwelt“ haben. „Wir müssen darauf vorbereitet sein.“

(PS/AFP)
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