Treibhausgas Weltweiter CO2-Ausstoß steigt 2017 wieder an

Washington · Der globale Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase steigt wieder an, nachdem es der Welt drei Jahre lang gelungen war, die Emission von CO2 stabil zu halten. Für den Anstieg ist maßgeblich ein Land verantwortlich.

 Ein Mann in Peking trägt eine Maske gegen die starke Luftverschmutzung.

Ein Mann in Peking trägt eine Maske gegen die starke Luftverschmutzung.

Foto: afp

Nach dreijähriger Stagnation sind die weltweiten CO2-Emissionen in diesem Jahr wieder gestiegen. Wissenschaftler des Carbon Projects erklärten am Montag, vorläufigen Zahlen zufolge werde der Ausstoß in diesem Jahr um rund zwei Prozent zulegen. Für einen Großteil davon sei China verantwortlich.

In dem Bericht zerschlugen die Forscher die Hoffnung, die Emissionen durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Gas hätten ihren Höchststand bereits erreicht. "Wir hatten gehofft, dass wir über den Berg sind, aber das sind wir nicht", erklärte der Koautor der Studie, Rob Jackson von der Universität Stanford.

Die CO2-Emissionen sind seit Beginn der industriellen Revolution Ende des 19. Jahrhunderts langsam aber stetig gestiegen. In den 50er Jahren legten sie dann deutlich zu. In den vergangenen drei Jahren jedoch stabilisierte sich der Ausstoß bei rund 36 Milliarden Tonnen. Für 2017 sind den Schätzungen zufolge nun rund 37 Milliarden Tonnen zu erwarten. Vor 60 Jahren waren es nur gut acht Milliarden Tonnen.

Das von Menschen verursachte CO2 ist für mehr als 90 Prozent der globalen Erwärmung seit 1950 verantwortlich, wie amerikanische Wissenschaftler Anfang November im offiziellen US-Klimaschutzbericht erklärten.

Der Anstieg in diesem Jahr sei größtenteils auf eine Zunahme des CO2-Ausstoßes von 3,5 Prozent in China zurückzuführen, erklärte der Koautor Glen Peters aus Norwegen. Der Rückgang in den USA (0,4 Prozent) und Europa (0,3 Prozent) sei geringer als in den Vorjahren. In Indien, der Nummer drei der größten CO2-Emittenten hinter China und den USA, stieg der Ausstoß um zwei Prozent.

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Foto: Marcus Meyer/Klimahaus

Die Studie von 76 beteiligten Wissenschaftlern wurde am Montag vorgestellt und auf der Klimakonferenz in Bonn präsentiert. Ziel der Teilnehmer dort ist es, den weltweiten Temperaturanstieg auf zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die Hälfte dieses Wertes ist allerdings schon jetzt erreicht.

(ap)
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