Überraschendes Ergebnis Tiefsee der Antarktis ist wieder kälter

Bremerhaven (RPO). Die Tiefsee der Antarktis ist nach jahrelanger Erwärmung wieder kälter geworden. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommen Wissenschaftler nach einer zehnwöchigen Expedition auf dem Forschungsschiff "Polarstern" im Südlichen Ozean, wie das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) mitteilte.

Die wichtigsten Forschungsprojekte im Polarjahr
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Foto: Alfred-Wegener-Institut

Das 58-köpfige Team der "Polarstern"-Expedition untersuchte gut zehn Wochen lang Meeresströmungen sowie die Temperatur-, Salzgehalts- und Spurenstoffverteilung im Meerwasser der Antarktis. Seit Ende der 80er Jahre sei bei solchen Untersuchungen festgestellt worden, dass es in der Tiefsee immer wärmer geworden sei, sagte Expeditionsleiter Eberhard Fahrbach der Nachrichtenagentur AP und fügte hinzu: "Jetzt ist der Trend gebrochen." Die Erkaltung bewege sich im Hundertstel-Grad-Bereich, was für ein Polarmeer schon sehr deutlich sei.

Nun stelle sich die Frage, ob der kalte antarktische Sommer eine dauerhafte Trendänderung einleite oder nur ein Ausreißer sei, sagte Fahrbach. Die Datenlücke solle in den nächsten Jahren geschlossen werden mit Hilfe von autonomen Mess-Systemen, die am Meeresboden verankert oder frei treibend über mehrere Jahre ozeanographische Daten liefern.

Die Erkaltung könnte laut AWI die Umwälzbewegungen der ozeanischen Wassermassen in Schwung bringen. Die Absinkbewegungen der Wassermassen im Südlichen Ozean sind ein Teil der globalen Umwälzbewegungen des Ozeans und spielen damit eine wichtige Rolle im globalen Klimageschehen, wie es hieß.

(ap)
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