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Klimagipfel in Kopenhagen Merkel und Obama preisen Minimal-Konsens

Berlin (RPO). Angela Merkel und Barack Obama haben davor gewarnt, die Ergebnisse des Weltklimagipfels von Kopenhagen schlecht zu reden. Beide bezeichneten den erreichten Konsens als wichtige Grundlage für ein internationales Handeln in den kommenden Jahren. Der US-Präsident räumte jedoch ein, die Verhandlungen seien extrem schwierig und komplex gewesen.

Die Ergebnisse vom Klima-Gipfel in Kopenhagen
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Foto: ddp

Angesichts heftiger Kritik von Opposition und Umweltschutzverbänden hat Bundeskanzlerin Angela Merkel davor gewarnt, die Ergebnisse des Weltklimagipfels von Kopenhagen schlecht zu reden. "Kopenhagen ist ein erster Schritt hin zu einer neuen Weltklimaordnung, nicht mehr, aber auch nicht weniger", sagte Merkel der "Bild am Sonntag".

Merkel: "Auf Kopenhagen muss aufgebaut werden"

Wer Kopenhagen jetzt nur schlecht rede, beteilige sich am Geschäft derer, die bremsen statt voranzugehen. Zugleich verwies Merkel auf die besondere Verantwortung Deutschlands für den nächsten Schritt beim globalen Klimaschutz. "Auf Kopenhagen muss jetzt aufgebaut werden. Das wird Deutschland auf der Konferenz Mitte des Jahres in Bonn tun", erklärte die Kanzlerin.

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hatte Merkel am Samstag eine Mitschuld am Misslingen der Klimakonferenz gegeben. "Es ist eine Schande, wie die Staats- und Regierungschefs die Zukunft ihrer eigenen Kinder und Enkelkinder aufs Spiel setzen", sagte Gabriel. Grünen-Chefin Claudia Roth sprach von einem "Gipfel der Verantwortungslosigkeit und der Zukunfts-Blindheit".

Gabriel: "EU muss an Versprechen festhalten"

In der "Bild am Sonntag" forderte Gabriel zudem die Bundesregierung und die Europäische Union auf, trotzdem an ihren ehrgeizigen CO2-Einsparungszielen festzuhalten. "Die Europäische Union muss bei ihrem Versprechen bleiben, die CO2-Emissionen um 30 Prozent zu senken — auch nach dem Scheitern von Kopenhagen. Nur so kann die EU verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen und möglichst schnell glaubwürdig einen neuen Anlauf für ein verbindliches Abkommen unternehmen."

Zugleich warnte Gabriel die schwarz-gelbe Koalition davor, den Klimaschutz zu vernachlässigen: "Die Kanzlerin muss diejenigen in Union und FDP in die Schranken weisen, die wie Rüttgers und Brüderle Kopenhagen als billigen Vorwand nehmen wollen, um aus dem Klimaschutz auszusteigen."

Obama: "Die Verhandlungen waren schwierig und komplex"

Ebenso wie die Kanzlerin hat auch US-Präsident Barack Obama hat den Klima-Konsens von Kopenhagen als "wichtigen Durchbruch" bezeichnet. "Zum ersten Mal in der Geschichte sind alle größeren Volkswirtschaften der Welt zusammengekommen, um ihre Verantwortung zum Handeln angesichts des drohenden Klimawandels zu akzeptieren", erklärte Obama am Samstag nach seiner Rückkehr in die USA. Der erreichte Konsens bereite den Weg für ein internationales Handeln in den kommenden Jahren. Der US-Präsident räumte jedoch ein, die Verhandlungen seien extrem schwierig und komplex gewesen.

Der Gipfel war nach fast zwei Wochen am Samstag mit einem Minimal-Konsens zu Ende gegangen. Die Staaten nahmen zur Kenntnis, dass die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzt bleiben soll. Sie vereinbarten aber keine allgemeinverbindlichen, international kontrollierten Ziele für den Weg dorthin. Mehrere Entwicklungsländer stimmten dem Kompromiss deshalb nicht zu.

(RTR/tim)
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