Extremwetter in Deutschland Mehr Stürme durch den Klimawandel – was ist dran?

Offenbach am Main · Erst Dürre, dann Sturm und Starkregen: Wetter-Extreme beeinflussen unser Leben - und können es gefährden. Nehmen solche Phänomene wirklich zu? Und was hat der Klimawandel damit zu tun? Ein Überblick.

Abgesehen von Stürmen haben Extremwetter in den letzten Jahren zugenommen.

Abgesehen von Stürmen haben Extremwetter in den letzten Jahren zugenommen.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

Wann gilt das Wetter überhaupt als extrem?

  • Stufe 1, Wetterwarnung - auf den Karten mit Gelb gekennzeichnet: Das Wetter entwickelt sich nicht ungewöhnlich, sollte aber beobachtet werden, da es im Verlauf zu Gefährdungen kommen könnte.
  • Stufe 2, Warnungen vor markantem Wetter - mit Orange markiert: „Markantes Wetter“ ist ebenfalls noch kein Grund zu übermäßiger Sorge, lokal können jedoch Schäden entstehen. Auch hier gilt: Beobachten Sie die Entwicklung und die Warnlage.
  • Stufe 3, amtliche Unwetterwarnung - durch Rot signalisiert: Hier warnt der DWD vor Wetterentwicklungen, die für Menschen gefährlich werden können - etwa durch Zerstörungen. Sie sollten vorsichtig sein und Gefahrensituationen aus dem Weg gehen.
  • Stufe 4, amtliche Warnung vor extremem Unwetter - auf Karten dunkelrot dargestellt: Bei extremem Unwetter sind Menschenleben in Gefahr. Sie sollten drinnen bleiben beziehungsweise amtlichen Anweisungen folgen und sich regelmäßig informieren.
  • Hitze (auch vor „extremer Hitze“)
  • UV-Belastung
  • Schneeverwehungen
  • Frost
  • Tauwetter
  • Nebel
Das Wetter ändert sich und heftige Regenfälle werden häufiger und intensiver.

Das Wetter ändert sich und heftige Regenfälle werden häufiger und intensiver.

Foto: Silas Stein/dpa/dpa-tmn
  • Starkregenereignisse hätten in den vergangenen 20 Jahren bereits zugenommen, sagt Friedrich. Das gehe aus den Erhebungen des DWD hervor. „25 Liter pro Quadratmeter und Stunde, selbst extreme 40 Liter pro Quadratmeter und Stunde kommen immer öfter vor.“
  • Gleiches gilt für Hitze. „Die tödlichste Gefahr“, sagt Friedrich. Nicht Sturm und Regen kosteten die meisten Menschenleben, sondern hohe Temperaturen. Auch hier sei zu beobachten, dass Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen zunähmen.
  • Nicht verändert haben sich dem Experten zufolge bisher Stürme. Hier lasse sich keine Signifikanz feststellen. „Weder im Winter noch im Sommer“, sagt Friedrich.

Ist der Klimawandel Schuld an den extremen Wetterereignissen?

Das Wetter beschreibt nur einen kurzen Zeitraum. Klima beschreibt die Wetterbedingungen über einen langen Zeitraum.

Das Wetter beschreibt nur einen kurzen Zeitraum. Klima beschreibt die Wetterbedingungen über einen langen Zeitraum.

Foto: Boris Roessler/dpa/dpa-tmn

Was ist der Treibhauseffekt?

Ein Treibhaus lässt zwar die Sonnenstrahlen herein, aber die Wärme entweicht nicht wieder nach außen.

Ein Treibhaus lässt zwar die Sonnenstrahlen herein, aber die Wärme entweicht nicht wieder nach außen.

Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa/dpa-tmn

Wie wird das Klima in der Zukunft?

Kann man gegen den Klimawandel noch etwas tun?

  • Eiskörper: Arktis, Antarktis, Permafrostböden, Methanhydrat
  • Strömungssysteme: Umwälzströmungen des Atlantiks wie der Golf-Strom, El-Niño-Phänomen, Jet Stream, Indischer Monsun, westafrikanisches Monsunsystem
  • Ökosysteme: Amazonas-Regenwald, Nordische Nadelwälder (Borealwälder), Korallenriffe, marine Kohlenstoffpumpe
Mit mehr als 1,5 Grad zusätzlich wird es einerseits mehr Hitzewellen und Dürren geben, andererseits aber auch mehr Starkregen.

Mit mehr als 1,5 Grad zusätzlich wird es einerseits mehr Hitzewellen und Dürren geben, andererseits aber auch mehr Starkregen.

Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn
  • Statt Plastik- oder Papiertüte beim Einkauf einen Mehrwegbeutel verwenden.
  • Das Kühlfach bei Vereisung abtauen, um einen erhöhten Stromverbrauch zu vermeiden.
  • Beim Kochen den Deckel auf den Topf tun, um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten.
  • Duschen statt baden und idealerweise einen Niederdruck-Brausekopf oder Durchlaufbegrenzer benutzen. Beides spart Wasser.
  • Wäsche bei niedrigen Temperaturen waschen und Eco-Programme verwenden.
  • Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge verdecken, sodass warme Luft sich im Raum verteilen kann.
  • Bei Neuanschaffungen von Elektrogeräten auf die Energieeffizienzklasse achten.
  • Statt das Auto öfter mal den Bus oder das Fahrrad nutzen.
  • Wenn es doch das Auto sein muss: Möglichst niedrigtourig fahren, um Sprit zu sparen.
  • Statt einem neuen Smartphone nach einem gebrauchten („refurbished“) Ausschau halten. Das spart Rohstoffe für die Neuherstellung.
(dpa)
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