Neue Studie zum Klimawandel Es gibt immer mehr Rekord-Hitzemonate

Potsdam · Der Klimawandel führt weltweit zu dramatisch mehr Rekord-Hitzemonaten. Das ist das Ergebnis einer Studie des renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der spanischen Universidad Complutense de Madrid.

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Foto: Wikimedia Commons

Wie das PIK am Montag in Potsdam mitteilte, liegt die Zahl der Monate mit Rekord-Temperaturen statistisch bereits fünfmal über jenem Wert, der ohne Klimawandel zu erwarten wäre. Setzt sich die Erderwärmung weiter fort, wird es demnach in 30 Jahren zwölfmal mehr Monatsrekorde geben als ohne.

"In den letzten zehn Jahren gab es beispiellose Hitzewellen wie 2012 in den USA, 2010 in Russland, 2009 in Australien oder 2003 in Europa", erklärte der Leitautor der Studie, Dim Coumou. "Hitzeextreme verursachen Todesfälle, große Waldbrände und Ernteverluste. Gesellschaften und Ökosysteme sind an solche immer neuen Rekordtemperaturen nicht angepasst", warnte der Klimaexperte.

Die Forscher fanden heraus, dass die stark gestiegene Zahl der Monatsrekorde nicht durch natürliche Schwankungen erklärt werden kann. Die Studie belege eine "systematische Zunahme der Anzahl von Hitzerekorden durch den Klimawandel", erklärte Stefan Rahmstorf, Ko-Autor und Leiter des Forschungsbereichs Erdsystemanalyse am PIK. "Unsere Forschung zeigt klar, dass nur ein kleiner Teil aufgrund natürlicher Faktoren stattgefunden hätte." 80 Prozent seien durch den Menschen verursacht.

Bei den Zahlen handelt es sich nach Angaben der Experten, die ihre Forschung jetzt in der Fachzeitschrift "Climate Change" veröffentlichten, außerdem nur um globale Durchschnittswerte. In einzelnen Regionen Europas, Afrikas und Südasiens seien Rekord-Hitzemonate schon zehnmal häufiger als eigentlich zu erwarten. Als Datenbasis verwendeten die Wissenschaftler Messungen der US-Weltraumbehörde NASA an mehr als 12.000 Punkten. Diese wurden dann statistisch ausgewertet.

Bei fortgesetztem Klimawandel werde sich die Entwicklung weiter verschärfen, warnte das PIK. In 30 Jahren werde sich die Zahl der Monatsrekorde verzwölffachen. Die Dramatik dieser Situation dürfe nicht unterschätzt werden.

(AFP/jre)
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