Fotos Wie eine Lampe im Repair Café repariert wird
Im Repair Café des Garage Lab in Düsseldorf, das jeden letzten Samstag im Monat stattfindet, haben schon fast 700 Geräte ein zweites Leben bekommen. Nun auch die Nachttischlampe der Autorin. Die Lampe hatte einen etwas dilettantischen Versuch, die Glühbirne zu wechseln, nicht besonders gut überstanden. Die Kontakte zwischen Kabel und Lampe waren nicht mehr verbunden. Reparierer Reinhard Keller nimmt die Lampe zunächst sehr genau unter die Lupe.
„Die Lampe ist schon sehr alt. Die hat noch Zinnkontakte, die dürfen heute wegen der Brandgefahr gar nicht mehr benutzt werden“, sagt Keller. Deshalb schraubt er auch den Stecker auf und tauscht die Kontakte dort ebenfalls aus, auch wenn dieser gar nicht kaputt war.
Nach dem Stecker geht es an das eigentliche Problem: Durch etwas zu engagiertes Drehen und Schrauben der Autorin haben sich die Kabelverbindungen am Lampenboden gelöst. Keller kürzt die Kabel, knipst neue Verbindungen zurecht und verschraubt die Lampe innerhalb von Minuten. „Ich war früher Lehrer für Deutsch und Philosophie, habe aber schon immer gerne Geräte repariert. Schon als Schüler habe ich mir Geld dazuverdient, indem ich Fernseher repariert habe“, sagt er.
Als der Boden der Lampe wieder verschraubt ist, sieht Keller sich noch einmal das Gewinde an, in das die Glühbirne gedreht wird. „Gerade bei so einem alten Gerät schaue ich da lieber nochmal nach, es könnte sich etwas gelöst haben“, sagt er. Und weil er schonmal dabei ist, bekommen auch diese Kabel neue zinnfreie Verbindungsstücke.
Wenig später gilt es nur noch, die neue Glühbirne einzusetzen, die das Problem ursprünglich ausgelöst hat. Reinhard Keller sagt, man könne fast alles reparieren – oder es zumindest versuchen. Vor meiner Lampe hat er eine Stunde lang an einem Handmixer herumgeschraubt. „Da war die Verschalung das Problem, sehr schwierig aufzubekommen, ohne etwas zu zerbrechen“, sagt er.
Nach ungefähr 20 Minuten leuchtet die Lampe schließlich wieder. Keller erzählt, dass er in seinem Berufsleben wegen seines Hobbys zum Teil auch schon Physikstunden geben musste, „Physiklehrer sind ja immer rar“. Einen Teil seiner Arbeit gibt es heute noch im Schloß-Gymnasium Benrath zu sehen: 2006 hat er dort gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Physik-Leistungskurses ein Foucaultsches Pendel installiert. Eine Nachttischlampe ist da kein Problem.