Fotos Die entscheidenden Stunden beim Klimagipfel
Die letzten Stunden des Klimagipfels in Kopenhagen haben zumindest einen Teilerfolg gebracht: Das "Zwei-Grad-Ziel" wurde offenbar gesichert.
Barack Obama hat in einer mitreißenden Rede an die Delegierten appelliert, endlich zu handeln.
Vor allem China - im Bild Ministerpräsident Wen Jiabao - steht in der Kritik, weil es sich nicht auf feste Emissionsziele festnageln lassen will.
Aber auch andere Schwellenländer üben Kritik an den reichen Industrieländern. Zu ihnen gehört auch Brasilien mit seinem Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva .
Am Freitag, dem entscheidenden Tag, passieren Staats- und Regierungschefs den Einlass zum Kongresscenter. Aus der Türkei ist Präsident Abdullah Gül gekommen.
Aus dem Iran dessen Amtskollege Mahmud Ahmedinedschad. Sein Land steht auf dem Klimaschutz-Index 2010 auf Rang zehn.
Aus Südamerika grüßt Boliviens Präsident Evo Morales.
Direkt hinter ihm erscheint Hugo Chavez. Einen derartigen Auflauf von hochrangigen Politikern wie beim Klimagipfel hat die Welt noch nicht gesehen.
Während der Verhandlungen demonstrierten die beiden Staatschefs ihr Zusammgehörigkeitsgefühl.
Und für ein wenig Spaß war trotz der schwierigen Situation auch noch Platz, zumindest für die beiden Südamerikaner.
Aber nicht nur Amtsträger sind gekommen, sondern auch Polit-Prominenz. Hier in Person des Friedensnobelpreisträgers Al Gore, der vor bald zehn Jahren am Kyoto-Protokoll mitwirkte.
Zusammen mit etwa 30 anderen Regierungschefs, die die wichtigsten Stimmen repräsentieren, wollte sie dringend benötigte Fortschritte erzielen. Nach nur wenigen Stunden Schlaf erreichte am Morgen Bundeskanzlerin Angela Merkel das Bella Center.
Hier betritt Großbritanniens Premier Gordon Brown das Gebäude. Er saß mit am Tisch der exklusiven Runde.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy macht vor den schwierigen Verhandlungen eine ernste Miene.
Auch US-Präsident Barack Obama hat Kopenhagen erreicht. In seiner Person bündeln sich viele Hoffnungen.
Denn zwischen den USA und China entscheidet sich, ob der Gipfel doch noch ein Erfolg werden kann. In den bisherigen Gesprächen - wie hier zwischen Ministerpräsident Wen Jiabao und US-Außenministerin Hillary Clinton - hatten die Supermächte sich gegenseitig blockiert.
Die Stimmung ist angepannt. Nichtregierungsorgansisationen haben nur begrenzt Zutritt zum Bella Center. Am Vorabend hatte eine Greenpeace-Aktivistin beim Staatsbankett der dänischen Königin ein Protest-Transparent entrollt. Sicherheitskräfte führten die Frau im Abendkleid aus Schloss Amalienborg.
Die Königin hatte 110 Staats- und Regierungschefs zu einem Abendessen geladen. Auf dem Speiseplan standen Jakobsmuscheln in grüner Soße sowie Truthahnroulade mit Erbsenpüree und Estragonsoße. Als Tafelmusik hatte die Königin die Ouvertüre von Rossinis "Italienerin in Algier" ausgewählt
Solche Gala-Dinner haben durchaus auch eine politische Funktion. Erwiesenermaßen fördert eine freundschaftliche Atmosphäre den Erfolg von Verhandlungen.
Die Zeit drängt, mahnen Klimaschützer.