"Ergebnisse bedenklich" Das Eis in der Arktis geht zurück

Bremerhaven (RPO). Die Eisdecke in der Arktis wird in diesem Sommer nach wissenschaftlichen Erkenntnissen erneut eine der geringsten Ausdehnungen seit Beginn der Satellitenbeobachtung erreichen. Die Fläche werde im September im Mittel 4,9 Millionen Quadratkilometer groß sein, teilten Experten mit.

Auf dem Schiff ins ewige Eis
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Der Vergleichs-Mittelwert der vergangenenen 40 Jahre liege bei 6,7 Millionen Quadratkilometern. Der Wert für 2010 gehöre zu den vier niedrigsten, bislang gemessenen Werten. Die Satellitenbeobachtung begann in den 1970er Jahren. Grund für den Rückgang sei vor allem auch der Klimawandel, erklärten die Experten des KlimaCampus der Universität Hamburg und des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung am Montag mit.

Den Angaben zufolge lag die Eisbedeckung rund um den Nordpol nach Auswertung neuer Satellitenbilder in diesem Sommer zum vierten Mal in Folge unter jener Größe, die der UN-Weltklimarat in seinen Prognosen zum Klimawandel vorausgesagt hatte.

Negative Entwicklung beschleunigt sich

Nach dem Negativjahr von 2007, als der Eispanzer dort nur 4,2 Millionen Quadratkilometer maß, hatten sich die Werte in den vergangenen zwei Jahren zwar tendenziell etwas erhöht, doch diese Entwicklung setzte sich in diesem Jahr nun offensichtlich nicht fort. "Die Ergebnisse sind deshalb bedenklich, weil sich die Negativentwicklung beschleunigt hat. Von einer 'Erholung' der Eisbedeckung kann keine Rede sein", erklärte dazu KlimaCampus-Professor Lars Kaleschke.

Die Arktis-Meereisbedeckung unterliegt den Experten zufolge zum Teil starken jährlichen Schwankungen. Beim extremen Rückgang der vergangenen Jahre spielen demnach der vom Menschen verursachte Temperaturanstieg sowie längerfristige natürliche Klimaschwankungen zusammen.

(AFP)
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