Staaten machen Rückzieher bei Treibhausgasen Dämpfer für weltweite Klimaverhandlungen

Bonn (RPO). Die Bonner Klima-Gespräche haben den Hoffnungen für die nächste Weltklimakonferenz im mexikanischen Cancún einen Dämpfer versetzt. Der US-Unterhändler Jonathan Pershing sagte am Freitag in Bonn, bei den weltweiten Klimaverhandlungen gebe es Rückschritte. Einige Länder nähmen wieder Abstand von den Abmachungen zur Reduzierung der Treibhausgase.

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Foto: ddp

Auch die Entwicklungsländer bezeichneten die am Freitag zu Ende gegangenen Klima-Gespräche als frustrierend. Die internationalen Klimaverhandlungen stecken seit der gescheiterten UN-Konferenz in Kopenhagen Ende 2009 in der Krise. Der Gipfel ging mit einem Minimalkompromiss zu Ende, weil sich die Teilnehmer sich nicht auf verbindliche Zielvorgaben zur Senkung der Treibhausgase einigen konnten.

Stattdessen gab es eine unverbindliche Erklärung, wie die Staaten die Erderwärmung bekämpfen wollen. Beim nächsten Weltklimagipfel im Dezember in Cancún soll eigentlich ein neues Weltklimaabkommen verabschiedet werden, das das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll ablösen soll.

Bei der UN-Klimakonferenz in Bonn blieb die tiefe Kluft zwischen reichen und armen Länder über die Maßnahmen gegen den Klimawandel weiterbestehen, was nichts Gutes für die Verhandlungen in Cancún verheißt. "Ich bin sehr besorgt", sagte Pershing. Man habe sehen können, dass "einige Länder" sich von den in Kopenhagen erzielten Fortschritten und Abmachungen wieder entfernten.

Er wollte nicht konkret Länder nennen, sagte aber, dass die größeren Entwicklungsländer sich von den Abmachungen wieder entfernten, wie der Anstieg der Treibhausgasemissionen in ihren Ländern verlangsamt werden könne. Sie wollten nun, dass nur für die Industrieländer Emissions-Kontrollen gelten sollten.

(apd/csi)
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