Wissenschaftliche Studie Kaufen? Wenn die Vernunft mit dem Gefühl streitet

Washington (rpo). Kaufen oder nicht kaufen? Beim Ausgeben von Geld liegen Gefühl und Vernunft im ständigem Wettstreit miteinander. Die für die Entscheidung zuständigen Teile des Gehirns liegen im Konflikt, haben Wissenschaftler herausgefunden.

Hat der Mensch die Wahl zwischen kurzfristigem Konsum und langfristiger Investition, befinden sich die für Emotion und Ratio zuständigen Teile des Gehirns in Konflikt, wie aus der in der neuen Ausgabe des US-Wissenschaftsmagazins "Nature" veröffentlichten Untersuchung hervorgeht. Die Studie wurde von Forschern von vier Universitäten konzipiert, darunter der US-Elite-Hochschule Harvard. Sie ist Teil des sich neu etablierenden Forschungszweiges Neuroökonomie, der die neurologischen Vorgänge bei mikroökonomischen Entscheidungen wie Konsum, Sparen oder Investieren untersucht.

Die Versuchspersonen mussten für die Studie an einem klassischen Test teilnehmen und entscheiden, ob sie zehn Dollar sofort oder elf Dollar am nächsten Tag haben wollten. Dann mussten sie entscheiden, ob sie zehn Dollar nach einem Jahr oder elf Dollar nach einem Jahr und einem Tag haben wollten. Die meisten Menschen entscheiden sich im ersten Fall für die zehn Dollar, im zweiten Fall für die elf Dollar. Während des Tests bildeten die Forscher die Hirnströme der Probanden mit einem Magnetresonanzgerät ab. Dabei zeigte sich, dass sich bei der kurzfristigen Entscheidung die emotionalen Zentren des Gehirns gegen die rationalen durchsetzen, bei der langfristigen Wahl die rationalen gegen die emotionalen.

(afp)
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