Tokio Japan: neuartige Trägerrakete mit künstlicher Intelligenz

Tokio · Japan ist mit dem Start einer leichten und intelligenten Rakete ein großer Sprung in seiner Raumfahrtgeschichte gelungen. Die Feststoffträgerrakete "Epsilon" hob jetzt mit einem Teleskop zur Planetenerforschung an Bord vom Weltraumbahnhof Uchinoura ab, wie Japans Weltraumbehörde Jaxa mitteilte. Es ist der erste neuartige Raketentyp Japans seit zwölf Jahren.

Branchenbeobachter glauben, dass "Epsilon" neue Maßstäbe im globalen Raketengeschäft setzt. Der gelungene Start der Rakete sei ein Ausweis der "hohen Zuverlässigkeit von Japans Weltraum-Technologie", sagte Ministerpräsident Shinzo Abe in einer Stellungnahme. Der Jungfernflug war ursprünglich Ende August vorgesehen. Ein Computer hatte jedoch eine falsche Positionierung der Rakete angezeigt, weshalb der Start 19 Sekunden vor dem Abheben automatisch gestoppt wurde. Später stellte sich jedoch heraus, dass die Position richtig gewesen war. Die dreistufige Trägerrakete "Epsilon" ist nicht nur leichter, sondern auch kostengünstiger als bisherige Raketen. Außerdem ist "Epsilon" mit künstlicher Intelligenz ausgestattet. Dank des Einsatzes von zwei Laptop-Computern gelang der Start mit einem Bruchteil der bisher benötigten Anzahl von Mitarbeitern. Der Raketenstart sei so einfach geworden wie das Bedienen eines Computers, erklärte die Jaxa.

(dpa)
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