Im Fehmarnbelt Jahrtausendealtes Flusssystem entdeckt
Kiel · Einen jahrtausendealten Flusslauf haben Kieler Forscher am Boden des Fehmarnbelts entdeckt. Er deute auf eine andere Entwicklung der Ostsee hin als die bisher angenommene.
Das teilte die Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) am Mittwoch mit. Der entdeckte Fluss sei mehrere hundert Meter breit und bis zu dreißig Meter tief gewesen.
Tiefe und Beschaffenheit des Meeresbodens seien mit speziellen Geräten - etwa sogenannten Fächerecholoten - untersucht worden, erklärte der Kieler Geologe Klaus Schwarzer.
Früher wurde demnach angenommen, dass die Darßer Schwelle zwischen der dänischen Insel Falster und der Halbinsel Darß die Grenze eines Sees gewesen sei, der sich anstelle der heutigen Ostsee befunden habe.
Die Grenze dieses Ancylus-Sees müsse nach der Entdeckung des Flusslaufs im Fehmarnbelt nun wesentlich weiter nordwestlich vermutet werden.
Fachartikelnummer DOI: 10.1016/j.csr.2011.12.007