Cape Canaveral "Ich wäre gern noch eine Weile hier oben geblieben"

Cape Canaveral · Der US-Astronaut Eugene Cernan, der im Jahr 1972 als bislang letzter Mann den Mond betrat, ist im Alter von 82 Jahren gestorben.

Als bisher letzter Mensch hat Eugene Cernan seine Fußabdrücke auf den Mond gesetzt - jetzt ist der frühere Astronaut im Alter von 82 Jahren gestorben. Das teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.

Als der Kommandant der Apollo 17 im Jahr 1972 die Initialen seiner Tochter in den Boden des Mondes schrieb, brannte er sich fest in das kollektive Gedächtnis der Amerikaner ein. Auch danach tat er viel, um die Begeisterung für den Trabanten in Politik und Gesellschaft lebendig zu halten. Den Mond am 14. Dezember 1972 zu verlassen, sei ihm schwer gefallen. Noch Jahre danach sagte er, die Zeit auf dem Satelliten sei der vielleicht schönste Moment seines Lebens gewesen. "Ich wollte noch eine Weile bleiben."

Er und sein Mannschaftskamerad Harrison Schmitt hatten sich drei Tage auf dem Mond aufgehalten. Cernan war der letzte von lediglich einem Dutzend Männern, dem eine Wanderung auf dem Mond möglich wurde. "Man erlebt dort die ruhigste Zeit, die ein Mensch je in seinem Leben erleben kann", erklärte er 2007. "Es gibt keine Vibration, kein Geräusch. Der Boden hat aufgehört zu reden. Und dein Kollege ist fasziniert; er kann nichts sagen."

Der Astronaut flog insgesamt dreimal ins All. Zuerst 1966 mit dem Raumfahrtprogramm Gemini 9, dann 1969 mit Apollo 10, wo als letzte Vorbereitung auf die erste Mondlandung im gleichen Jahr die Landefähre getestet wurde. Drei Jahre später folgte dann sein Flug mit Apollo 17. Cernans Leidenschaft für die Erkundung des Mondes habe bis zuletzt angehalten, sagten seine Angehörigen. Er habe Politiker und junge Menschen auch im hohen Alter immer wieder aufgefordert, die Forschung voranzutreiben - damit er nicht tatsächlich der letzte Mann auf dem Mond bleiben würde. Vor dem US-Kongress beklagte er im Jahr 2011, dass er und sein Kollege Neil Armstrong (der 2012 starb) keine neue Generation von Amerikanern sehen würden, die auf dem Mond wanderten. "Und Gott hilf uns, wenn es keine Amerikaner sind", gab er zu Protokoll. "Wenn ich diesen Planeten verlasse, will ich wissen, wohin wir als Nation steuern. Das ist mein großes Ziel."

Vor fünf Wochen hatte die Nasa bereits den US-Astronauten John Glenn verloren, der als erster Amerikaner 1962 die Erde umrundete.

(AP)
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