Bonn Humboldts "achtes Weltwunder"
Bonn · Der "Alte Zoll" bietet Bier, Pizza und eine Aussicht bis zum Siebengebirge.
Es gibt einen Punkt im Bonner Stadtzentrum, der selbst den Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe sprachlos gemacht hat. Als Goethe 1815 die Stadt besuchte und dabei auch auf den "Alten Zoll" am Rande des Hofgartens ging, da sah er sich einer Ansicht des Rheins gegenüber, "dass man sich eines Versuchs, sie mit Worten zu beschreiben, kaum enthalten kann". Mehr brachte er nicht zustande über den Ausblick, den das alte Gemäuer ermöglichte. Wissenschaftsfürst Alexander von Humboldt half aus: "Dieser Anblick ist das achte Weltwunder."
Der "Alte Zoll" ist eine Bastion der früheren Bonner Stadtbefestigung und bot einst Kanonen ein vorzügliches Schussfeld bis zum Siebengebirge. Erbaut wurde er 1644. Er gehört praktisch noch zum Hofgarten, liegt direkt am Rhein – vom Kurfürstenschloss sind es nur wenige Fußminuten bis zum Wehrbau. Heute stehen auf der Plattform nur noch historische Salutkanonen, aus denen nie ein Schuss abgefeuert wurde. Seit dem 18. Jahrhundert ist der "Alte Zoll" nicht mehr Verteidigungsbau, sondern Aussichtspunkt. Ringsherum stehen einige Kunstwerke und Denkmäler, es gibt eine Boule-Bahn und eine Konzert-Muschel. Und einen Biergarten, der es in sich hat und neben der Museumsmeile mit dem Haus der Geschichte einen Abstecher wert ist.
Der Biergarten bietet (bei gutem Wetter) täglich Bier, Getränke und kleinere Speisen (Pizzen, Salate, Pasta) zu Studentenpreisen an. "Open Air Mensa" nennt das der Betreiber. Studenten und Geschäftsleute verbringen dort Pizza-kauend Mittagspausen, beschattet von einer uralten Platane und mit Blick auf Post-Tower und den "Langen Eugen", das frühere Abgeordneten-Hochhaus am Bundestag.
Biergarten am Alten Zoll, Brassert-ufer 1, 53111 Bonn. Telefon: 0228 - 241243, Internet: www.alterzoll.de. Geöffnet täglich ab 11 Uhr.
