Neue Erkenntnisse Hobbits hatten Gendefekt

Erlangen (RPO). Die als "Hobbits" bezeichneten Miniaturmenschen, die vor 18.000 Jahren auf der indonesischen Insel Flores lebten, waren nach Ansicht Erlanger Forscher Opfer eines Gendefekts. Entgegen der These anderer Wissenschaftler sei wenig wahrscheinlich, dass es sich um eine eigene Menschenart gehandelt habe.

 Der britische Forscher Paul Davies vermutet einen Botschaft in der menschlichen DNA.

Der britische Forscher Paul Davies vermutet einen Botschaft in der menschlichen DNA.

Foto: AP, AP

dass es sich bei den vor vier Jahren entdeckten "Hobbits" um eine eigene Menschenart gehandelt habe, teilte die Universität Erlangen am Dienstag mit.

Zu dieser Erkenntnis seien Humangenetiker der Uni bei Forschungen über Wachstumsstörungen gelangt. Die Wissenschaftler konnten bei 25 Kleinwüchsigen einen Defekt im Perizentrin-Gen nachweisen, einem Schlüsselmolekül der Zellteilung.

Menschen mit diesem Gendefekt haben in etwa die Körpergröße der vor vier Jahren entdeckten, indonesischen "Hobbits": Sie sind kleiner als ein Meter, ihr Kopf wird nicht größer als der eines dreimonatigen Kindes. Trotzdem sind sie intellektuell weitgehend normal.

Um die Miniaturmenschen von Flores zu erklären, bedürfe es nicht einer Jahrtausende währenden Evolution, hieß es weiter. Ein einziger Gendefekt reiche aus, um einen heutigen Menschen auf das Maß der "Hobbits" schrumpfen zu lassen.

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