„Unglückstag“ hat Tradition Freitag, der 13. – ein Grund zur Sorge?
Düsseldorf · Freitag, der 13. – ein Tag, an dem Abergläubige sich vor Pech fürchten. Doch warum ist das eigentlich so? Das hat es mit dem Unglückstag auf sich.
Was passiert eigentlich an einem Freitag, dem 13.?
An einem Freitag, den 13., halten manche die Gefahr für Unglücke besonders groß. Dabei verbindet sich die vermeintliche Unglückszahl mit dem Unglückstag.
Warum ist Freitag ein Unglückstag?
Nach christlicher Tradition sollen an einem Freitag etwa Adam und Eva aus dem Paradies ausgestoßen worden sein, und die Römer Jesus Christus ans Kreuz genagelt haben.
In der Antike war der Freitag der Tag der Liebesgöttin Aphrodite. Seinen deutschen Namen hat er von der nordischen Göttin Frigg oder Frigga, die als Schutzgöttin der Ehe, des Lebens und der Mutterschaft verehrt wurde. Lange hatte der Freitag also eine positive Bedeutung. Aber dann wurde Jesus freitags gekreuzigt – ein Grund zu fasten und zu trauern.
Warum ist die 13 eine Unglückszahl?
Die Zahl wiederum verdankt ihren teils schlechten Ruf in gewissem Maße der 12, die selbst für Vollkommenheit steht. Deren Harmonie gilt dann als gestört: Wenn etwa die 13. Fee im Märchen auftritt, ist das Fiasko quasi vorprogrammiert.
Schon die frühen Hochkulturen kannten eine ausgefeilte Zahlensymbolik, erläutert Hirschfelder. Da spielte die 12 eine zentrale Rolle: Jeder Tag ist in zwei Mal zwölf Stunden eingeteilt, jedes Jahr hat zwölf Monate. Die 13 dagegen überschreitet das 12er-System und wurde so zur Unglückszahl. Im Christentum machte Judas die 13 zur bösen Zahl: Beim Letzten Abendmahl waren 13 Personen anwesend – und er war der Verräter Jesu. Lange wurde die 13 im deutschen Volksmund daher auch „das Dutzend des Teufels“ genannt.
Ist die Angst vor Freitag, dem 13., eine uralte Tradition?
Nein, der Unglückstag wird hierzulande erst seit rund 70 Jahren zu einem solchen stilisiert, wie der Regensburger Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder herausfand. „So wie wir Muttertag und Halloween aus Amerika importiert haben, wurde auch Freitag, der 13., aus den USA eingeführt“, sagt er. Die amerikanischen Ursprünge stammen aus dem 19. Jahrhundert. Ein findiger Journalist hatte 1869 die Idee, Kursschwankungen des US-Goldmarktes mit diesem Datum in Verbindung zu bringen.
Wie oft gibt es 2023 Freitag, den 13.?
2023 sind es zwei Freitage, die auf einen 13. des Monats fallen: Freitag, der 13. Januar, und Freitag, der 13. Oktober. Pro Jahr gibt es mindestens ein solches Datum – und höchstens 3.
Gibt es wirklich mehr Unglück an einem Freitag, dem 13.?
Laut Statistik sind die schrecklichen Freitage besser als ihr Ruf: Die Zurich Versicherung verzeichnet im Schnitt sogar weniger Schadensmeldungen als an anderen Tagen. Auch die Gothaer Versicherung hat einen Blick auf ihre Schadenstatistik der vergangenen Freitage geworfen: Das Ergebnis dürfte einige erleichtert aufatmen lassen. Denn die Statistik ist absolut unauffällig. Das durchschnittliche Schadenaufkommen im Privatkundenbereich liege bei dem Versicherer bei rund 530 Schäden pro Tag. „Das Schadenaufkommen an einem Freitag, den 13. liegt immer in diesem Schnitt, meistens sogar eher darunter“, sagt Mechthild Oppermann vom Gothaer Schadencontrolling. „Am 13. Mai 2022, dem vorangegangenen Freitag, den 13., haben wir sogar nur 447 Schäden gemeldet bekommen.“
Auch der ADAC gibt Entwarnung: Eine Häufung von Verkehrsunfällen sei an Freitagen, die auf den 13. fallen, nicht festzustellen. Allerdings ist der Freitag dem Autoclub zufolge „generell der unfallträchtigste Wochentag“, weil zum normalen Straßenverkehr noch Wochenendpendler und Ausflügler hinzukommen.
Diesen Artikel haben wir bereits im Januar 2023 veröffentlicht und bieten ihn an dieser Stelle aus gegebenen Anlass erneut an.