Pläne der US-Airforce Unbemannte Flugzeuge sollen an Stromleitungen auftanken

London · Die US-Airforce hat eine neue Idee, wie sie ihre unbemannten Aufklärungs- und Forschungsflugzeuge unterwegs auftanken könnte: Die Flieger sollen sich einfach an Hochspannungsleitungen hängen und dort die notwendige Energie abzapfen.

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Foto: ddp, ddp

Diese Idee wollen Entwickler des Forschungslabors der US-Airforce (AFRL) in Dayton im kommenden Jahr mit einem ersten Prototypen erproben. Experten sind jedoch skeptisch, ob diese unkonventionelle Art der Energiebeschaffung überhaupt technisch zu verwirklichen ist, meldet der Onlinedienst des Wissenschaftsmagazins "New Scientist".

Nach den Plänen der Entwickler fliegen die ferngesteuerten Flugzeuge mit Spannweiten von etwa einem Meter die Stromleitung an, klappen ihre Tragflächen ein und bleiben dann wie ein herangewehtes Stück Plastikmüll an dem Kabel hängen.

Die im Kabel transportierte Energie könnte dann genutzt werden, um die Batterien des Flugzeugs aufzuladen. Einen Teil der erforderlichen Technologien, beispielsweise zum Einklappen der Tragflächen, haben Wissenschaftler bereits entwickelt. So könnten etwa Kohlefasermaterialien verwendet werden, die in kürzester Zeit ihre Form verändern.

Ob das Tanken von Energie sich an den unterschiedlichen Typen von Stromleitungen auch tatsächlich umsetzen lässt, ist jedoch fraglich: Bei den kleineren lokalen Stromleitungen bestehe die Gefahr, dass das Fluggerät eine zweite Leitung berührt und es dadurch zu einem Kurzschluss kommt, warnt etwa der Energietechnikingenieur Zac Richardson im "New Scientist".

Die Folge wäre, dass der Strom abgeschaltet wird und das Flugzeug keine Energie tanken kann. Doch auch bei größeren Überlandleitungen könne es zu Störungen der Stromversorgung und zu Schäden am Flugzeug kommen. Das erste Entwicklungsziel ist jedoch, die Flugzeuge so zu steuern, dass sie überhaupt unbeschadet ein solches Kabel anfliegen können.

(afp/rpo)
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