Britische Megalith-Kultstätte Stonehenge war vor 4500 Jahren Partyareal

London · An der Stelle der Megalith-Kultstätte Stonehenge im Süden Englands sind nach den Erkenntnissen eines Londoner Forschers vor 4500 Jahren riesige Partys veranstaltet worden.

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Damals sei bis zu ein Zehntel der gesamten britischen Bevölkerung nach Stonehenge geströmt, zum Teil sogar aus Schottland, erklärte der Archäologe Parker Pearson vom University College am Wochenende im Rückblick auf zehn Jahre Forschung. Diese Erkenntnis ergebe sich aus der Untersuchung von 80.000 Tierknochen und Tierzähnen, die im Umfeld von Stonehenge ausgegraben worden seien.

Die Megalith-Steine von Stonehenge geben den Forschern seit Jahrhunderten Rätsel auf. Bislang ist die gängigste Theorie für ihre Entstehung, dass Menschen schon in der damaligen Zeit den astronomischen Kalender verstanden hatten. Die Steine von Stonehenge wurden demnach auf die Sonnenwende ausgerichtet. Pearson geht nach seinen Forschungen davon aus, dass das Gebiet um Stonehenge vor rund 5000 Jahren als Grabstätte für bedeutende Familien genutzt wurde. Rund 500 Jahre später habe sich die Bevölkerung dann dort zu großen Festen zusammengefunden. Diese Tradition sei von späteren Einwanderern fallengelassen worden.

Zu den Forschungen der letzten Jahre zählte die Untersuchung der sterblichen Überreste von 63 Menschen. Stonehenge ist im Weltkulturerbe der UN-Wissenschaftsorganisation UNESCO gelistet und wird als komplexester prähistorischer Steinkreis der Welt betrachtet. Zu den gängigen Theorien über Stonehenge gehört auch, dass dort Menschenopfer gebracht worden seien.

(AFP/anch/das)
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