Deutscher Forscher geehrt Carl XVI. Gustaf überreicht Stefan Hell den Nobelpreis
Stockholm · Große Ehre für einen Göttinger Forscher: Stefan Hell ist am Mittwoch in Stockholm mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt worden. Gemeinsam mit den US-Amerikanern Eric Betzig und William Moerner nahm der Physiker die Auszeichnung für die Erfindung superauflösender Mikroskope von Schwedens König Carl XVI. Gustaf entgegen.
Damit kann man in lebende Zellen blicken und den Verlauf von Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson beobachten. Der 51-Jährige, der ein Drittel des Preisgeldes von umgerechnet rund 860.000 Euro bekommt, forscht am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie.
Weitere Auszeichnungen überreichte der schwedische König an die Preisträger in Medizin, Physik, Literatur und Wirtschaft. Der Friedensnobelpreis war bereits am Mittag in Oslo überreicht worden.
Eine besondere Premiere in Stockholm war die Verleihung des Medizin-Nobelpreises an das Forscher-Ehepaar May-Britt und Edvard Moser für die Entdeckung eines Navis im Gehirn. Mit ihnen bekamen nicht nur zum ersten Mal überhaupt Norweger den Medizin-Preis. Die Mosers sind zudem erst das vierte Paar, das gemeinsam mit einem Nobelpreis ausgezeichnet wird. Sie teilen den Preis mit dem US-Amerikaner John O'?Keefe.
Den Physik-Nobelpreis bekamen am Mittwoch drei gebürtige Japaner: Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura. Sie hatten blau leuchtende Dioden entwickelt. Die hocheffizienten Lichtquellen kommen etwa in Handys und Tablet-PCs vor. Die Nobelpreise werden traditionell an Alfred Nobels Todestag, dem 10. Dezember, verliehen.