Sonnenwind weht Wasserstoff ins All Sonne weht Wasser auf den Mond

London · Ein Teil des Wassers auf dem Mond, von dem die US-Raumfahrtbehörde Nasa Spuren gefunden hat, könnte von der Sonne stammen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der US-Universität von Tennessee in Knoxville in einer am Sonntag veröffentlichten Studie.

Das Einmaleins der Planeten
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Foto: NASA

Demnach könnten über den sogenannten Sonnenwind Wasserstoff-Atome auf den Mond gelangt sein. Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass die im Mondboden gefundenen Spuren von Wasser von Kometen und Asteroiden außerhalb unseres Sonnensystems stammen, die auch als Quelle des Wassers auf der Erde gelten.

Die Sonne setzt pro Sekunde rund eine Million Tonnen von geladenen Teilchen ab. Dieser Sonnenwind besteht zum großen Teil aus Wasserstoff-Ionen, aber auch aus Helium und Spuren von Sauerstoff. Sollte das Mondwasser tatsächlich aus dem Teilchenregen der Sonne stammen, könnten auch andere Planeten des Sonnensystems Wassermoleküle enthalten, betonte Yang Liu, der Leiter der in der britischen Fachzeitschrift "Nature Geoscience" veröffentlichten Studie. Denkbar sei dies bei Erdkörpern wie dem Merkur, die - im Gegensatz zur Erde - nicht von einer Atmosphäre vor dem Sonnenwind geschützt sind.

Die NASA hatte bei mehreren Apollo-Missionen im Mondstaub verglaste Fragmente gefunden, die Wasserspuren enthielten - sowohl in der molekularen Form H2O als auch in einem verwandten Molekül, dem Hydroxyl (HO). Diese Wasserstoff-Atome sind die gleichen wie die der Sonne. Daraus schließen die US-Forscher, dass ein Teil der Wasserspuren auf dem Erdtrabanten von der Sonne stammt. Andere Wasserstoff-Moleküle des Mondes seien hingegen die gleichen wie die der meisten Kometen, erläuterte Yang Liu.

(AFP)
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