Sensationsfund im Schwarzen Meer Forscher entdecken ältestes intaktes Schiffswrack der Welt

London · 2400 Jahre. So lang liegt das entdeckte antike Schiff bereits auf dem Grund des Schwarzen Meeres. Das Besondere daran ist, dass es noch so gut wie intakt ist.

 Die Forscher haben ein Foto des Wracks veröffentlicht.

Die Forscher haben ein Foto des Wracks veröffentlicht.

Foto: AFP/HO

Forscher haben im Schwarzen Meer das bislang älteste weitgehend unbeschädigte Schiffswrack der Welt entdeckt. Das mehr als 2400 Jahre alte griechische Handelsschiff liege vor der bulgarischen Küste in rund 2000 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund, erklärte das Team des Black Sea Maritime Archaeology Project am Dienstag. Es liege auf der Seite, Mast und Ruder seien noch intakt.

Nach Angaben der Forscher stammt das Schiff wahrscheinlich aus dem Jahr 400 vor Christus. Die Radiokohlenstoffdatierung einer kleinen Probe habe bestätigt, "dass es das älteste, der Menschheit bekannte intakte Schiffswrack ist", hieß es in der Erklärung weiter.

Der Fundort des Wracks war für die Experten ein Glück: In derart großer Meerestiefe enthält das Wasser keinen Sauerstoff, organisches Material bleibt somit tausende von Jahren konserviert.

"Ein intaktes Schiff aus der Antike in zwei Kilometern Tiefe - das hätte ich niemals für möglich gehalten", erklärte Jon Adams von der Universität von Southampton, der Initiatorin der Projekts. "Das wird unser Verständnis von Schiffbau und Seefahrt in der Antike verändern." Derartige Schiffe seien bisher nur auf alten griechischen Keramiken zu sehen gewesen.

Für ihr Projekt kartierten die Wissenschaftler drei Jahre lang 2000 Quadratkilometer Schwarzmeerboden vor der Küste Bulgariens mit Hilfe eines Sonars und eines ferngesteuerten Tiefseekamera-Systems, wie es für die Suche nach Öl- und Gasvorkommen eingesetzt wird.

Dabei entdeckten sie rund 60 Wracks, darunter römische Schiffe sowie eine Angriffsflotte der Kosaken aus dem 17. Jahrhundert. Zu den spektakulären Funden gehörte auch das griechische Handelsschiff.

(felt/AFP)
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