Das Ende der Kreidezeit Schulen steigen auf elektronische Tafeln um

Hamburg (RPO). Kreide und grüne Tafeln haben demnächst in deutschen Klassenzimmern ausgedient – der Trend geht zu elektronischen Schreibflächen. Als Vorreiter gilt Hamburg, wo bis spätestens 2011 die allgemeinbildenden Schulen flächendeckend mit sogenannten interaktiven Whiteboards ausgestattet werden sollen.

Das Whiteboard ersetzt die Schultafel
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Hamburg (RPO). Kreide und grüne Tafeln haben demnächst in deutschen Klassenzimmern ausgedient — der Trend geht zu elektronischen Schreibflächen. Als Vorreiter gilt Hamburg, wo bis spätestens 2011 die allgemeinbildenden Schulen flächendeckend mit sogenannten interaktiven Whiteboards ausgestattet werden sollen.

Am Donnerstag präsentierte das Wilhelm-Gymnasium als erste komplett mit Whiteboards arbeitende Schule der Hansestadt das neue System. Die Whiteboards bieten im Gegensatz zur klassischen Schultafel vielfältige mediale Nutzungsmöglichkeiten. Die Schreibfläche ist an einen Computer und einen Projektor angeschlossen und lässt sich wie ein Touchscreen benutzen. Außerdem ist sie direkt mit dem Internet verbunden. Ein Board kostet nach Angaben des Herstellers inklusive Projektor rund 2.000 bis 3.000 Euro.

Derzeit haben in Hamburg rund 60 Schulen einzelne Whiteboards, in den nächsten drei Jahren sollen insgesamt 357 Schulen komplett umgestellt werden, wie die Schulbehörde erklärte. Die Stadt hat für die Einrichtung bereits unter der letzten Regierung im Rahmen eines Sonderinvestitionsprogramms 5,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ziel ist, die Nutzung von digitalen Medien in Lernprozessen im Unterricht zu stärken", sagte Behördensprecherin Annegret Witt-Barthel.

Board vereint alle audiovisuellen Medien

Die Schulleiterin des Wilhelm-Gymnasiums, Antje Westenhoff, hob die Vielseitigkeit der Boards hervor: "Das ist ein Unterrichtsmittel, das alle bisher verwendeten audiovisuellen Medien in sich vereint." Westenhoff lobte vor allem die Anbindung ans Internet: "Mit den Whiteboards holen wir die Welt ins Klassenzimmer." Andersrum könne der Lehrer sein Material ins Internet stellen, wo die Schüler es wiederum herunterladen können.

Ein großer Vorteil der Whiteboards ist nach Ansicht von Westenhoff auch die Anschaulichkeit. "Gerade im Matheunterricht ist das für die Schüler sehr hilfreich", sagte die Rektorin.

Auch andere Bundesländer testen Whitboards

Auch andere Bundesländer testen die Whiteboards: In Thüringen sind nach Angaben des Landesinstituts für Lehrerfortbildung bereits mehr als 60 Schulen damit ausgestattet worden. Nach einer einjährigen Testphase will das Land sehen, ob eine flächendeckende Ausstattung der staatlichen allgemeinbildenden Schulen sinnvoll ist.

In Bayern gibt es in vielen Gymnasien einzelne elektronische Tafeln, wie der Würzburger Lehrer und Ministerialbeauftragte Rudolf Schmitt sagte. Die von ihm gegründete Internetplattform Bayernmoodle.de, auf der Schüler und Lehrer ihre Daten passwortgeschützt ablegen und aufrufen können, zähle nach einem Jahr bereits 45.000 Benutzer.

(AP)
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