SSJ-100 mit verheerender Pannenstatistik Russlands Superjet ist offenbar eine Luftnummer

Moskau · Der als neuer russischer Hoffnungsträger gefeierte Superjet SSJ-100 erweist sich Medien in Moskau zufolge nach mehreren Pannen zunehmend als Enttäuschung.

Das ist der Suchoi Superjet 100
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Die größte russische Fluglinie Aeroflot klage über die Qualität ihrer zehn Maschinen des Typs, weil diese 2012 rund 40 Prozent aller technischen Zwischenfälle verursacht hätten, berichtete die Zeitung "Kommersant" am Mittwoch.

Aeroflot habe die erste echte Pannenstatistik vorgelegt, nachdem zuletzt schon Armenien nach Testflügen auf den Superjet verzichtet hatte. Probleme gab es demnach mit Steuerung, Fahrwerk und Klimaanlagen. Die Staatslinie Aeroflot nutzt die 2011 zugelassene Mittelstreckenmaschine für Flüge mit bis zu 95 Passagieren.

Nach Angaben des "Kommersant" hat der Hersteller Suchoi bisher 174 Bestellungen für den SSJ-100. Demnach geht die Firma auch nicht von systematischen Fehlern aus. Es handele sich vielmehr um Mängel, wie sie im Anfangsstadium vorkommen könnten.

Die Boulevardzeitung "MK" bezeichnete den Jet, der die seit Ende der Sowjetunion am Boden liegende russische Flugzeugindustrie zu neuen Höhe bringen sollte, als "ungehobelten Klotz". Die Entwicklung habe 90 Milliarden Rubel (2,2 Mrd. Euro) verschlungen und bisher alle Erwartungen enttäuscht, ausländische Märkte zu erobern.

(dpa/felt)
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