Mexiko Roboter entdeckt Geheimkammern in Pyramide

Mexiko-Stadt · In den weltberühmten Pyramiden von Teotihuacán in der Nähe von Mexiko-Stadt haben Archäologen mehrere Geheimkammern entdeckt. Es könnte sich um Grabkammern der Oberschicht von Teotihuacán handeln.

Das sind die größten Grabstätten der Welt
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Foto: Holidaycheck.de

Ein Roboter war in das Innere einer Pyramide vorgedrungen und hatte dort die drei bislang unbekannten Kammern gefunden, teilte das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) am Dienstag mit.

Versteckt im "Tempel der gefiederten Schlange"

Der Roboter Tláloc II-TC habe auf dem letzten Stück des Tunnels im "Tempel der gefiederten Schlange" die Existenz von "mindestens" drei Kammern am Ende der Röhre ausgemacht, präzisierte das INAH. Dies gehe über die Erwartungen der Archäologen hinaus, die mit höchstens einer Kammer gerechnet hatten.

Falls sich diese als Grabkammern erweisen sollten, dann könnten Teile des rituellen Lebens von Teotihuacán aufgeklärt werden, erläuterte der Archäologe Sergio Gómez.

Das rund 50 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt gelegene Teotihuacán war in der prähispanischen Zeit mit bis zu 200.000 Einwohnern eine der größten Städte Mittelamerikas. Der genaue Ursprung der Stadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ist noch ungeklärt. Die Azteken, die später bis zum Eintreffen der Spanier dieses Gebiet dominierten, hatten Teotihuacán bereits verlassen vorgefunden. Die Blütezeit der riesigen "Stadt der Götter", die sich über 36 Quadratkilometer ausdehnte, mit ihren imposanten Pyramiden wird auf die Zeit zwischen 300 und 600 nach Christus geschätzt.

Der Roboter Tláloc II-TC, der unter anderem mit einer Infrarotkamera und einem Gefährt ausgestattet ist, das Hindernisse abtransportieren kann, soll demnächst erneut in den Tunnel vordringen. Dann soll es darum gehen, Verschüttungen auf den letzten 30 Metern des Tunnels zur Seite zu räumen. Am Ende des Tunnels, der insgesamt etwa 120 Meter lang ist und vor rund 1800 Jahren geschlossen wurde, vermuten die Archäologen eine Treppe, die drei oder vier Meter weiter nach unten führt.

(AFP/jco/das)
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