Modernere Toiletten Rätsel gelöst: Warum Wessis mehr Wasser verbrauchen als Ossis

Karlsruhe (RPO). Die Ostdeutschen verbrauchen deutlich weniger Wasser als die Deutschen im Westen. Jetzt haben Experten endlich auch herausgefunden, warum das so ist: Im Osten gibt es bessere Toiletten.

 Im Osten Deutschlands hängen einfach die besseren Toiletten an den Wänden.

Im Osten Deutschlands hängen einfach die besseren Toiletten an den Wänden.

Foto: Jens Schierenbeck, gms

Einer am Montag in Karlsruhe veröffentlichten Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) zufolge ist es maßgeblich der Wasserspartaste an den modernen Toiletten zu verdanken, dass die Verbraucher in den neuen Ländern mit nur 93 Litern Wasser am Tag auskommen, während der westdeutsche Verbraucher es auf 132 Liter pro Tag und damit fast 40 Liter mehr bringt.

Nach der Wiedervereinigung wurden in den neuen Bundesländern verstärkt wassereffiziente Sanitär- und Haushaltsgeräte eingebaut, heißt es in der Studie. Daneben dürften vor allem die zum Teil deutlich höheren Wasserkosten im Osten die Bewohner zur Sparsamkeit anhalten.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Trinkwasserverbrauch pro Kopf und Tag um drei Liter abnimmt, wenn die Preise um zehn Prozent steigen. Zur Zeit der Wende war der Wasserverbrauch in Ost und West nahezu gleich. Doch danach sind die Preise in den neuen Ländern als Folge der Sanierung der Infrastruktur rapide gestiegen.

Daneben fanden die Forscher andere Thesen bestätigt. So nimmt der Trinkwasserverbrauch pro Kopf zu, wenn die Personenzahl im Haushalt sinkt. Singlehaushalte verbrauchen also pro Kopf mehr Wasser als Haushalte mit Kindern.

Als "überraschend" wertete dagegen das Institut, dass der Wasserverbrauch in Regionen mit höherem Durchschnittsalter zunimmt. In trockeneren Regionen liegt der Verbrauch höher, und zwar um 1,5 Liter pro Tag bei zehn Prozent geringeren Niederschlägen.

(afp2)
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