Frachter soll Treibstoff sparen Per Drachensegel über das Meer

Bremen (RPO). Am Dienstag ist ein moderner Frachter auf große Abenteuerreise gegangen. In Bremen stach ein Schiff der Reederei Beluga Shipping in See, das nur mit vom Wind gefüllten Drachensegel das Meer überqueren soll. Durch das 160 Quadratmeter große Segel soll Treibstoff gespart werden. Das teilte eine Mitarbeiterin des Unternehmens mit. Das Schiff transportiert Maschinenteile nach Venezuela.

 Der Frachter sol nur mit einem Drachensegel über das Meer schippern.

Der Frachter sol nur mit einem Drachensegel über das Meer schippern.

Foto: SkySails, ddp

Das Zugdrachensystem wurde von der Hamburger Firma SkySails entwickelt. Die Installation kostete der Reederei zufolge 500.000 Euro. Von ihrem Einsatz verspreche man sich die Senkung von Treibstoffkosten bei gleichzeitiger Reduktion klimaschädlicher Emissionen, sagte die Mitarbeiterin. Ohne Motor könne das Schiff nicht fahren, doch könne der Antrieb gedrosselt werden.

Die Kosten für Schiffsdiesel könnten um zehn bis 15 Prozent oder 2000 US-Dollar täglich sinken, sagte die Sprecherin. Im Bau befindliche Beluga-Schiffe sollen mit sogar 600 Quadratmeter großen Segeln ausgestattet werden, was die Kosten um 6000 US-Dollar pro Tag senken solle

Das Zugdrachensystem soll erstmals in etwa fünf Tagen südlich der Azoren im Atlantischen Ozean aufgezogen werden, sagte die Mitarbeiterin. Dort seien die Windbedingungen ideal. Die 4800 Seemeilen nach Venezuela werde der Frachter in etwa 15 Tagen zurücklegen. Inklusive Rückreise über Boston dauere die Reise rund 30 Tage. Man hoffe, den Drachen die Hälfte der Zeit nutzen zu können.

(ap)
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