Rätsel geklärt Mona Lisa ist lächelnde Kaufmannsgattin

Stuttgart (RPO). Eines der größten Mysterien der Kunstgeschichte ist offenbar aufgeklärt. Leonardo da Vincis "Mona Lisa" ist das Porträt einer Florentiner Kaufmannsgattin.

 Mona Lisa ist offenbar nur zu 83 Prozent glücklich.

Mona Lisa ist offenbar nur zu 83 Prozent glücklich.

Foto: AP, AP

Heidelberger Handschriftenexperten haben einem Bericht des "Südwestdeutschen Rundfunks" zufolge letzte Zweifel an der Identität der "Mona Lisa" ausgeräumt. Auf dem wohl bekanntesten Gemälde der Kunstgeschichte habe Leonardo da Vinci (1452-1519) die Gattin eines Florentiner Kaufmanns, Lisa del Giocondo, abgebildet, berichtete der Sender am Freitag. Die Forscher entdeckten den Angaben zufolge die erste Erwähnung des Namens "Mona Lisa".

Die traditionelle Identifizierung des unsignierten und nicht datierten Porträts geht bereits auf den Künstler-Biografen Giorgio Vasari (1511-1574) zurück. Das Bild, das heute im Pariser Louvre ausgestellt ist, heißt im Italienischen "La Gioconda" und im Französischen "La Joconde".

Ein Handschriftenexperte der Heidelberger Universitätsbibliothek hatte laut Bericht beim Blättern in einem alten Dokument eine zunächst unscheinbare Randbemerkung entdeckt. Der Besitzer des Buchs notierte darin den Namen "Mona Lisa" sowie die Tatsache, dass diese damals in Florenz von Leonardo porträtiert wurde. Die Notiz sei auf Oktober 1503 datiert und damit der älteste Nachweis, dass der Künstler zu dieser Zeit tatsächlich am Porträt der Kaufmannsfrau arbeitete.

Der Leipziger Leonardo-Experte Frank Zöllner sagte laut "SWR", man hätte sich manches Buch zum Thema Mona Lisa sparen können, wäre diese Randnotiz schon früher bekannt gewesen. Mit seinem Buch "Sakrileg" hatte der US-Autor Dan Brown 2004 einen Welterfolg gelandet. Nach seiner Darstellung habe der sogenannte Da-Vinci-Code zutage gebracht, dass es sich bei Mona Lisa in Wahrheit um Maria Magdalena handele.

(afp)
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