Eine fast zufällige Entdeckung Mit Laserlicht auf Sprengstoffsuche

Gainesville (rpo). Eigentlich war die Entdeckung eher ein Versehen: Amerikanische Wissenschaftler haben einen Laserdetektor entwickelt, der selbst feine Spuren von Sprengstoffen wie TNT oder Nitroglycerin nachweisen kann. Das Laserlicht regt die Moleküle des Sprengstoffs an, Infrarotlicht auszusenden. Dieses charakteristische Spektrum ergibt eine Art Fingerabdruck des Sprengstoffs, teilt Forscher Rolf Hummel von der Universität von Florida in Gainesville mit.

Die Wissenschaftler hatten im Auftrag der US Army nach preiswerten Methoden gesucht, um Sprengstoffe zu detektieren. Dabei stießen sie eher zufällig darauf, dass sich Trinitrotoluol (TNT) mit der so genannten Photolumineszenz-Spektroskopie nachweisen lässt: Ein Student hatte aus Neugier eine Probe in ein sehr empfindliches Gerät gesteckt.

Dieses zeigte ein schwaches, wenn auch eindeutiges Signal knapp außerhalb des Wellenlängenbereichs des sichtbaren Lichts. Auch andere Sprengstoffe wie Plastiksprengstoffe oder Nitroglycerin ergeben dieses charakteristische Signal. Entscheidend dafür ist eine Gemeinsamkeit in ihrem chemische Bau: Sie alle tragen mindestens zwei Nitrogruppen. Das sind spezielle chemische Bausteine, die aus einem Stickstoff- und zwei Sauerstoffatomen bestehen.

Mit der Methode ließe sich aus der Distanz testen, ob ein Gepäckstück oder eine Fracht mit Sprengstoff in Berührung gekommen ist, erklärt Hummel. Das sei ein Vorteil gegenüber den bestehenden Methoden, bei denen für eine Untersuchung durch direkten Kontakt mit dem Objekt Material aufgenommen wird. Dabei wird entweder mit einem Tuch darüber gestrichen oder es wird ein Luftstoß über die Oberfläche und in einen kleinen Filter geschickt.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort