Pro Tag etwa 1,5 Millionen Partikel Mit Flasche gefütterte Babys nehmen Millionen Partikel Mikroplastik auf

Paris · Mit der Flasche gefütterte Säuglinge nehmen laut einer Studie täglich mehr als eine Million Partikel Mikroplastik zu sich. Die Freisetzung der Menge könne jedoch durch einige Handhabungen verringert werden.

 Ein Säugling liegt in einem Bett. (Symbolbild)

Ein Säugling liegt in einem Bett. (Symbolbild)

Foto: dpa/Arno Burgi

Wie aus einer am Montag im Fachmagazin „Nature Food“ veröffentlichen Studie hervorgeht, seien Babys durchschnittlich 1,5 Millionen Teilchen ausgesetzt, die sich beim täglichen Gebrauch von den Plastikflaschen lösten. Demnach nehmen in entwickelten Ländern Kleinkinder wohl mehr Plastikpartikel auf, da dort weniger gestillt wird.

Für die Studie untersuchten die Forscher die zehn meistverkauften Modelle von Babyflaschen. Sie füllten diese mit Milch, die - wie von der Weltgesundheitsorganisation zur Sterilisation empfohlen - mit 70 Grad heißem Wasser zubereitet wurde. Über eine Messphase von 21 Tagen wurden der Studie zufolge bis zu 16 Millionen Partikel Mikroplastik pro Liter freigesetzt.

Nach Berechnungen der Forscher nimmt ein Baby in den ersten zwölf Lebensmonaten somit durchschnittlich 1,5 Millionen Mikroplastik-Partikel pro Tag auf. Grundlage der Ergebnisse sind die Verkaufszahlen von Babyflaschen und die Menge der pro Tag aufgenommenen Milch von Säuglingen in 48 Ländern.

Je höher der Erhitzungsgrad des Wassers, desto mehr Mikroplastik-Partikel werden abgegeben. Die Wissenschaftler berechneten, dass durchschnittlich 0,6 Millionen Partikel pro Liter bei einer Temperatur von 25 Grad abgegeben werden, bei 95 Grad seien es bereits 55 Millionen Partikel an Mikroplastik pro Liter.

Die Freisetzung der Menge könne jedoch durch einige Handhabungen verringert werden. Es helfe, die Flaschen mit kaltem, sterilem Wasser auszuspülen. Ebenfalls nützen würde es, die Milch für Säuglinge in einem plastikfreien Behälter vorzubereiten und dann erst in die Flasche zu geben.

Die Autoren der Studie betonten, dass es ihnen nicht darum gehe, Eltern zu beunruhigen. Es gehe darum, Forschung auf einem neuen Gebiet zu betreiben, zu dem bislang wenig Daten vorlägen. Sie würden „nicht wissen, wie sich die potenziellen Gesundheitsrisiken von Mikroplastik auf Kleinkinder auswirken“, sagten die Wissenschaftler vom Trinity College in Dublin der Nachrichtenagentur AFP.

(afp/lha)
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