Großer Erfinder Luftfahrtpionier Ludwig Bölkow gestorben

München (rpo). Der Luftfahrtpionier Ludwig Bölkow ist im Alter von 91 Jahren in Grünwald bei München gestorben. Bölkow gilt als einer der großen Ingenieure und Erfinder des 20. Jahrhunderts.

Sein Sohn bestätigte am Samstag dem Bayerischen Rundfunk (BR) den Tod seines Vaters. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Vorreiter für den Aufbau der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. Er gehörte zu den Gründern der in Ottobrunn bei München ansässigen Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH (MBB). Unter Bölkows Führung stieg MBB zu einem Weltunternehmen auf.

Der am 30. Juni 1912 in Schwerin als Sohn eines Werkmeisters der Flugzeugfirma Fokker geborene Bölkow studierte in Berlin Flugzeugbau. Während des Zweiten Weltkrieges leitete er bei der Messerschmitt AG bis 1945 die Entwicklung des ersten düsengetriebenen Jagdfliegers der Welt.

Bölkow schlug US-Angebote aus

Nach dem Krieg schlug Bölkow Angebote, in die USA zu gehen, aus und baute stattdessen in Stuttgart-Degerloch ein Ingenieurbüro auf. Mit der Gründung der Bundeswehr stieg er in die Luftfahrt- und Wehrtechnik ein. Aus der Bölkow GmbH entstand in Ottobrunn in mehreren Fusionsschritten MBB, der lange Zeit größte deutsche Luft- und Raumfahrtkonzern. Anfang der 90er Jahre übernahm der Daimler- Konzern das Unternehmen.

Unter Bölkows Regie entstanden der Auto-Airbag und Pläne für die Magnetschwebebahn. In seine Ära fielen bahnbrechende Innovationen wie der Hubschrauber Bo 105 mit gelenklosem Rotorkopf oder die deutschen Beiträge zum Tornado und zum Airbus-Programm, Satelliten und Trägerraketen. In einem Interview begründete Bölkow sein Nachkriegs- Engagement in der Wehrtechnik einmal mit den Worten: "Dadurch, dass wir im Bereich der Abwehrwaffen sehr erfolgreich waren, ist uns der Einsatz dieser Waffen erst erspart geblieben."

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