Fotos Galileo - Schlaumacher zu Europas Navigationssystem
Galileo soll 2013 betriebsbereit sein und weltweit Daten zur genauen Positionsbestimmung liefern. Es ähnelt dem US-amerikanischen NAVSTAR-GPS und dem russischen GLONASS-System. Allerdings wurde Galileo für zivile Zwecke konzipiert und unterliegt nicht einer nationalen militärischen Kontrolle. Es soll rund 3,4 Milliarden Euro kosten. Die wichtigsten Fakten zu Galileo im Folgenden.
Wer sich ab 2010 ein neues Navigationsgerät fürs Auto kauft, muss sich wahrscheinlich keine Sorgen machen. Galileo soll mit dem dann eingeführten GPS III kompatibel sein. Dies hat den Vorteil, dass durch die Kombination der GPS- und Galileo-Signale eine deutlich verbesserte Abdeckung erreicht werden sollte. Heutige GPS-Systeme werden mit Galileo nicht mehr genutzt werden können.
VerkehrAnwendungen im Straßenverkehr sind etwa Navigationshilfen im Fahrzeug, die Flottenverwaltung in Taxi-, Speditions- und Busunternehmen und die Fahrunterstützung.
In Fahrzeuge versteckt eingebaute Geräte können auf Abruf einer Zentrale die Position des Fahrzeuges mitteilen und so dem Diebstahlschutz dienen.
PersonennavigationGalileo erschließt neue standortbezogene Dienste. Durch die bekannte Position können Dienstleister dem Benutzer individuell angepasste Informationen anbieten, wie Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel, Parkplätze, Sehenswürdigkeiten, Hotels oder Restaurants. Die Bestimmung von Personenbewegungen ist eine weitere Anwendung, bei der mobile Mitarbeiter wirksamer koordiniert werden können.
Die Galileo-DiensteGalileo bedient mit folgenden fünf speziellen Diensten alle Regionen der Welt rund um die Uhr:
Der offene Dienst: Auf der dieser Basis werden kostenlose Dienste von allgemeinem Interesse zu Ortungs-, Navigations- und Zeitsynchronisationszwecken aufgebaut.
Der kommerzielle Dienst Er ist für den professionellen Endanwender gedacht, wie beispielsweise in den Bereichen Vermessungswesen, Netzsynchronisation oder Flottenmanagement. Dieser Dienst umfasst ferner eine begrenzte Übertragungskapazität für Nachrichten von Servicezentren an Nutzer.
Der sicherheitskritische DienstDieser weltweit verfügbare, jedoch verschlüsselte, Dienst steht Nutzergruppen offen, bei denen die garantierte Genauigkeit ein wesentliches Merkmal darstellt. Das betrifft vor allem die Bereiche des Verkehrswesens (Luft- und Schifffahrt, Schienenverkehr).
Der öffentliche regulierte Dienst Der zugriffsgeschützte, verschlüsselte und störresistente Dienst wird von staatlichen Stellen genutzt, wie z.B. Polizei, Zoll und Sicherheitsorganen. Er dient hoheitlichen Aufgaben der EU-Staaten. Der PRS-Dienst muss ständig und unter allen Umständen in Betrieb sein, insbesondere in Krisensituationen.
Der Such- und RettungsdienstDieser Dienst ermöglicht den Empfang von Notrufen von beliebigen Standorten auf der ganzen Erde praktisch in Echtzeit, die exakte Positionsbestimmung der Warnmeldungen auf wenige Meter anstelle der derzeitigen Genauigkeit von 5 km erlaubt. Er ermöglicht auch Rückmeldungen an den Geschädigten.
Begründung der EU für GalileoDie Errichtung einer eigenen Satellitenkonstellation der Europäischen Union ist Grundvoraussetzung für die Unabhängigkeit der EU im Bereich der Satellitennavigation. Die Konstellation wird aus 30 Satelliten bestehen, die die Erde in einer nichtgeostationären Umlaufbahn in einer Höhe von rund 23.000 km umkreisen.
Der erste Testsatellit Giove-A1 wurde am 28. Dezember 2005 vom Raumfahrtzentrum in Baikonur (Kasachstan) gestartet und hat in 23.222 km Höhe seinen planmäßigen Betrieb aufgenommen. Das erste Navigationssignal übertrug Giove-A1 zu Testzwecken am 2. Mai 2007.
Folgende Staaten außerhalb der Europäischen Union haben sich an Galileo beteiligt:
China, Indien, Israel, Marokko, Saudi-Arabien, Schweiz, Norwegen, Südkorea, Ukraine.
Andere Staaten, darunter Brasilien, Argentinien, Australien, Kanada oder Russland prüfen derzeit eine Beteiligung.
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