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Embryonen als Quelle könnten sich erübrigen Erstmals menschliche Stammzellen geklont

New York · Wissenschaftler in den USA haben erstmals menschliche embryonale Stammzellen durch ein Klon-Verfahren hergestellt. Durch die am Mittwoch im Fachblatt "Cell" veröffentlichte Methode könnte sich die umstrittene Verwendung von Embryonen als Quelle von Stammzellen erübrigen.

Stammzelle: Was ist das?
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Foto: ddp

Die neuen Zellen könnten in jede beliebige Art von Körperzellen transformiert werden - und so jede kranke oder verletzte Zelle ersetzen. Die Forscher der Oregon Health & Science University in Portland sprachen am Mittwoch von einem Durchbruch. Man sei der Heilung von Krankheiten wie Parkinson, Multipler Sklerose, Herzkrankheiten und von Verletzungen des Rückenmarks deutlich näher gerückt.

Zugleich hieß es aber von den Wissenschaftlern, dass es nur um das sogenannte therapeutische Klonen gehe. Für das reproduktive Klonen, also das Kopieren von Menschen, tauge die Methode nicht. Zudem bleibe die Zelle unbefruchtet, betonen die Experten - die vermutlich eine neue ethische Debatte ahnen.

Die Methode klingt simpel, dennoch scheiterten in den vergangenen Jahren Forscherteams auf der ganzen Welt daran: Die Wissenschaftler in Oregon hatten Zellkerne aus Hautzellen entnommen und einer Eizelle eingepflanzt, aus der die Erbinformation zuvor entfernt worden war. Nicht nur, dass die Zellkerne in der neuen Zelle wuchsen. Es hätten sich sogar Zellen mit der Struktur embryonaler Stammzellen entwickelt. Die sind begehrt, weil sie quasi der Joker sind, mit dem jede erkrankte Zelle ersetzt werden kann.

"Eine gründliche Untersuchung der durch diese Methoden gewonnenen Stammzellen hat ihre Fähigkeit, sich wie normale embryonale Stammzellen in viele andere Zellarten zu verwandeln, bestätigt", sagte Forschungsleiter Shoukhrat Mitalipov laut Mitteilung. Sie könnten Nerven-, Leber-, Herz- und andere Zellen ersetzen. "Darüber hinaus gibt es kaum die Gefahr, dass der Körper die mit seiner eigenen Erbinformation geschaffenen Zellen abstößt."

Nach dem Klonen eines Schafes 1997 hatte sich zum einen eine Gen-Euphorie in der Forscherszene breitgemacht, zugleich war aber immer wieder davor gewarnt worden, ethische Grenzen zu überschreiten und "Gott zu spielen".

(REU/csr/jco/csi)
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