Tiere stoppen an ehemaliger Grenze Eiserner Vorhang lebt in den Köpfen von Hirschen weiter

Prag · Der frühere Eiserne Vorhang zwischen Ost und West ist für die Hirsche in der Region immer noch aktuell. Das haben Forscher im Nationalpark Böhmerwald (Sumava) herausgefunden.

 Hirsche brauchen eine Weile, bis sie politisch up to date sind.

Hirsche brauchen eine Weile, bis sie politisch up to date sind.

Foto: dpa, Horst Ossinger

"Die Hirsche auf der tschechischen Seite des Böhmerwalds wandern genau bis zu der Stelle, wo früher Stacheldraht den Sperrbereich vor der Staatsgrenze markierte", teilte der Zoologe Pavel Sustr am Mittwoch mit. Ähnlich verhielten sich ihre Artgenossen auf der anderen Seite der deutsch-tschechischen Grenze.

Die Tiere wurden für die Studie mit Funk-Halsbändern ausgestattet und sechs Jahre lang beobachtet. Die Forscher vermuten, dass Hirschkühe über Generationen die Abgrenzung ihres Territoriums an ihre Nachkommen weitergeben. Fast 25 Jahre nach der Grenzöffnung halten sie unbeirrt daran fest.

Die Rothirsche des Böhmerwalds nutzen demnach im Schnitt ein Gebiet von 60 Quadratkilometern. Der Böhmerwald grenzt unmittelbar an den Nationalpark Bayerischer Wald.

(dpa)
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