Sensation in Hamburg Der schärfste Röntgenstrahl der Welt

Göttingen · Göttinger Forscher haben nach eigenen Angaben den schärfsten Röntgenstrahl der Welt erzeugt. Er sei zehntausend Mal dünner als ein menschliches Haar.

 Das Handout der Universität Göttingen zeigt die Elektronenmikroskopische Aufnahme einer winzigen Linse (oben rechts) auf einer Nadelspitze. Die Linse hat nur rund zwei tausendstel Millimeter (2 Mikrometer) Durchmesser.

Das Handout der Universität Göttingen zeigt die Elektronenmikroskopische Aufnahme einer winzigen Linse (oben rechts) auf einer Nadelspitze. Die Linse hat nur rund zwei tausendstel Millimeter (2 Mikrometer) Durchmesser.

Foto: dpa

Der mit einer eigens angefertigten Speziallinse erzeugte Strahl habe einen Durchmesser von knapp fünf Nanometern, teilte die Hochschule am Montag mit. Vor dem Experiment lag die Grenze bei etwa 20 Nanometern. Ein Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter. Das Experiment wurde am Deutschen Elektronen-Synchrotron Desy in Hamburg durchgeführt.

Der feine Röntgenstrahl eröffnet nach Angaben der Hochschule neue Möglichkeiten für die Materialforschung, etwa zur Untersuchung von Nanodrähten, die in Solarzellen zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse der Untersuchungen, an denen die Institute für Röntgenphysik und Materialphysik der Universität Göttingen beteiligt waren, wurden im Fachjournal "Optics Express" veröffentlicht.

Energiereiches Röntgenlicht lässt sich nicht einfach fokussieren wie sichtbares Licht mit einem Brennglas. "Statt einer gewöhnlichen Linse verwenden wir daher eine sogenannte Fresnel-Linse, die aus verschiedenen Schichten aufgebaut ist", erläuterte Markus Osterhoff vom Institut für Röntgenphysik. Als zentraler Träger diente ein Wolframdraht, der nur knapp ein tausendstel Millimeter dick war.

(dpa)
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