Fehlerquote liegt noch bei zehn bis 20 Prozent Computerprogramm sagt Verbrechen voraus

London (rpo). Wenn der Einbrecher kommt, kann ihn die Polizei direkt am Haus in Empfang nehmen - schön, wenn die Polizei schon wüsste, wo sich welches Verbrechen ereignet. In den USA entwickeln Forscher ein Computerprogramm, das solche Voraussagen treffen kann.

Personalbedarf und Einsätze könnten gezielter geplant werden, wenn Brennpunkte - etwa auch in der kriminalitätsträchtigen Vorweihnachtszeit - konkreter bekannt wären, berichtet das britische Fachblatt "New Scientist" (Nr. 2408, S. 13).

Informatiker der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh (US- Staat Pennsylvania) werteten dazu rund sechs Millionen Verbrechen der vergangenen zehn Jahre in Pittsburgh und Rochester (New York) aus. Bei der Datenvernetzung stellte Experte Wilpen Gorr fest, dass auf eine bestimmte Anzahl typischer Kleindelikte wie Vandalismus oder unerlaubtes Betreten von Orten in kurzer Zeit schwerere Straftaten wie Einbrüche folgen. Der Erfolg, des auf diese "kritische Menge" abgestimmten Programms: Über einen Zeitraum von sechs Jahren konnten die Einsatzschwerpunkte von Monat zu Monat bis auf zwei Quadratkilometer genau vorausgesagt werden. Die Fehlerquote im Testlauf lag bei zehn bis 20 Prozent.

In einem Jahr, so hofft Gorr, könnte das System regulär in Polizeistationen zum Einsatz kommen. Eine abendliche Kriminalitätsvorhersage nach den TV-Nachrichten werde es jedoch dennoch nicht geben, sagt Kriminalexperte Don Brown: Das würde den Nutzen schlicht zunichte machen.

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