Die vierte Generation der Kernkraft Atomkraftwerke bald sauber und sicher?

Hannover (rpo). Die Verheißungen klingen fantastisch, so wie damals, als die Kernenergie noch neu war. Ein internationales Kernforscher-Gremium hat Konzepte für eine vierte Generation von Atomkraftwerken entwickelt. Die neuen Reaktoren sollen katastrophensicher sein, kaum Müll produzieren und gegen Terror gefeit sein.

Das schreibt das Technologiemagazin "Technology Review" in seiner aktuellen Ausgabe.

Deutschland reißt seine Atommeiler ab. Im Jahr 2025, so lauten die politischen Vorgaben, soll hierzulande kein Kernkraftwerk mehr am Netz sein. Doch in vielen Teilen der Welt lebt die Kernenergie wieder auf: Länder wie China, Indien, Finnland und die USA planen derzeit den Bau neuer Reaktoren.

Selbst Deutschland verlässt sich derzeit noch zu etwa 30 Prozent auf Kernenergie, in Frankreich liegt ihr Anteil gar bei knapp 78 Prozent. Als Wohlstandsnation braucht Deutschland Strom, pro Kopf und Jahr derzeit rund 6000 Kilowattstunden.

Noch ist unklar, ob alternative Energiequellen wie Wind, Wasser und Sonne genügen, um die notwendige Versorgung zu sichern und das Klimaproblem in den Griff zu bekommen.

Atomenergie als der wahre Ökostrom und der Traum jedes Umweltschützers - das ist die Vision von zehn Nationen, die am Reaktor der Zukunft forschen. Mit dabei sind neben den USA Argentinien, Brasilien, Großbritannien, Kanada, Japan, Südkorea, Südafrika, die Schweiz und Frankreich.

Die Reaktoren der Zukunft sollen nicht nur sicher sein, sondern auch einen Großteil des anfallenden Strahlenmülls recyceln, denn das Problem der Endlagerung ist nach wie vor ungelöst. Es gibt sogar Pläne für einen Reaktor, der nicht nur Strom erzeugt, sondern mit der Abwärme auch das Gas Wasserstoff herstellt, mit dem man Brennstoffzellen in Autos betanken könnte.

Wann solche Kraftwerke funktionstüchtig sein werden, ist allerdings noch unklar.

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