Forscher verteidigen Einpflanzung von Human-Zellen

Göttingen (KNA). Das Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie hat Versuche verteidigt, bei denen menschliche embryonale Stammzellen in Affengehirne gespritzt wurden. Berichte über die Herstellung von Mischwesen aus Mensch und Tier, so genannte Chimären, seien "völlig daneben", sagte Sprecher Christoph Nothdurft am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Göttingen.

Die Experimente seien Teil eines Projektes des Bundesforschungsministeriums und ordnungsgemäß genehmigt. Die Union und der Tübinger Moraltheologe Dietmar Mieth kritisierten die Versuche. Der Nationale Ethikrat hatte am Wochenende scharf dagegen protestiert.

Nach Darstellung der Wissenschaftler geht es um Verfahren, die Parkinson-Krankheit zu therapieren. In früheren Tierversuchen habe sich aber der Verdacht ergeben, dass durch die Implantation von Stammzellen in das Gehirn Tumore entstehen könnten. Dies habe sich jetzt auch bei der Einpflanzung von menschlichen embryonalen Stammzellen in die Gehirne von zwei Affen bestätigt.

Die Tiere seien fünf Wochen nach Einpflanzung getötet und seziert worden. Dabei seien Tumore entdeckt und die Versuchsreihe daraufhin abgebrochen worden. Ethische Bedenken wegen angeblicher Chimärenbildung schloss Nothdurft aus. Zwar hätten sich menschliche Nervenzellen gebildet. Doch habe sich das Affenhirn keinesfalls dem Menschen angenähert.

(afp)
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