Neue Forschungsergebnisse Stonehenge könnte gigantisches Glockenspiel sein

Cardiff · Die Steinkreise von Stonehenge haben möglicherweise als gigantisches Glockenspiel gedient. Zahlreiche Steine tönten wie Glocken oder Gongs, wenn sie mit einem Hammer angeschlagen würden, berichteten Forscher des Londoner Royal College of Art laut dem britischen Nachrichtenportal "Wales Online".

Stonehenge: Magie der Steinzeit
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Nach Auffassung der Wissenschaftler seien die gewaltigen Basalte vielleicht wegen ihrer Klangeigenschaften 300 Kilometer weit aus den Preseli Hills in Wales herangeschafft worden.

Der Herkunftsort der Pfeiler und Decksteine von Stonehenge, Carn Menyn bei Pembrokeshire, ist für sogenannte Lithophone (Klangsteine) bekannt. Bei dem Monument von Stonehenge habe man allerdings "bislang nicht in Betracht gezogen, dass der Klang eine Rolle gespielt haben könnte", sagte Paul Devereux, einer der beteiligten Wissenschaftler. Dabei zeigten die Steine ein breites Spektrum von Tönen. "Wir hatten Schlagzeuger da, die richtige Perkussionsstücke auf den Felsen spielten", so Devereux.

Die Klangcharakteristik von Stonehenge habe eventuell dadurch gelitten, dass die Steinpfeiler in den 50er Jahren mit Zement stabilisiert wurden, sagte Jon Wozencroft, ein anderer Forscher. So fehle ihnen der Hall der Klangsteine von Carn Menyn, der fast einen Kilometer weit zu hören sei.

Klangsteine gehören zu den ältesten Musikinstrumenten der Menschheit. Lithophone mit Steinen unterschiedlicher Tonhöhen sind in Indien im 2. Jahrtausend vor Christus belegt. Die Steinkreise von Stonehenge datieren aus der Zeit zwischen 2500 und 2000 vor Christus.

(KNA)
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