Bei Mangel Fische ändern ihr Geschlecht nach Bedarf

Sydney (rpo). Bestimmte Lippfische können ihr Geschlecht wechseln - je nachdem, ob in einer Population gerade Mangel an Männchen oder Weibchen herrscht. Vorzugsweise bildet sich das Geschlecht eines Jungtieres nach Bedarf aus. Auch im Erwachsenenalter können die Tiere sich allerdings noch "verwandeln".

Der Blaukopf-Junker reagiere bei der Frage, ob er als Jungtier Männchen oder Weibchen wird, stark auf die Zahl der Fische derselben Art in seiner Umgebung, berichteten Forscher der James Cook Universität im australischen Bundesstaat Queensland und der Universität von Kalifornien. Demnach bildet sich bei diesen Lippfischen das Geschlecht erst relativ spät aus, um die Chancen für die Fortpflanzung zu erhöhen.

Blaukopf-Junker (Thalassoma bifasciatum) haben laut der Untersuchung zu Beginn ihres Daseins überhaupt kein Geschlecht. Erst im Laufe ihrer Entwicklung werden sie zu Männchen oder Weibchen. Allerdings können sie auch als Erwachsene ihr Geschlecht noch ändern.

Generell hänge das Geschlecht davon ab, wie viele andere Tiere der Art im selben Gebiet lebten, erklären die Wissenschaftler. Bei einer geringen Zahl ist die Wahrscheinlichkeit, dass Männchen zu Weibchen werden, deutlich höher. Gibt es viele Fische, werden dagegen aus Weibchen Männchen. "Das zeigt, dass das Geschlecht anders als bei Säugetieren oder Vögeln nicht genetisch vorherbestimmt ist", erklärte Philip Munday vom australischen Zentrum für Korallenriff-Studien der James-Cook-Universität.

Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachblatt "Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences".

(afp)
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