Körperhygiene und Gesundheit Fehler im Bad - Machen Sie beim Duschen alles richtig?
Duschen ist nicht gleich Duschen, denn um den Körper zu reinigen und ihm gleichzeitig etwas Gutes zu tun, gibt es ein paar Dinge zu beachten. In unserer Infostrecke finden Sie die wichtigsten Punkte im Überblick.
Nicht zu häufig duschen Tägliche, lange Duschen können die Haut laut dem Dermatologen Jan-Olaf Piontek austrocknen: „Schaut man auf die Menschheitsgeschichte, ist die Haut nicht auf eine tägliche Dusche vorbereitet.“ Vor allem für Menschen, die an Neurodermitis erkrankt sind, ist tägliches Duschen nicht ratsam, normale Haut würde davon allerdings ebenfalls gestresst. Der Hautarzt empfiehlt, das Ziel der Dusche zu hinterfragen, denn manchmal reiche auch eine Katzenwäsche, um Schmutz und Schweiß an den betroffenen Stellen zu entfernen und somit einen unangenehmen Körpergeruch zu vermeiden.
Ein schnelles Abbrausen reicht Die Dusche selbst sollte laut dem Dermatologen Piontek „kurz und knackig“ ausfallen. Wasser an, Wasser aus. Einmal einseifen, abbrausen, fertig. Das ist besser für die Haut - und auch für die Umwelt.
Keine Extremtemperaturen Duschen sollte man weder zu heiß, noch zu warm. Daher empfiehlt es sich, die Temperatur des Wassers an die Körpertemperatur anzupassen. Auch bei Hitze im Sommer bringt es nur kurzweilig einen Effekt, kalt zu duschen. Denn durch das kalte Wasser geht die Körpertemperatur erstmal nach unten, das Gehirn bekommt ein Kältesignal. Die unter der Oberfläche gelegenen Blutgefäße ziehen sich infolgedessen zusammen, um Wärmeverlust zu verhindern. Nach der Dusche muss sich der Körper dann jedoch wieder auf die heiße Außentemperatur einstellen und die Gefäße reagieren mit verstärkter Schweißproduktion.
Duschhelfer reinigen Ein Duschschwamm ist ein netter Helfer, um sich ordentlich einzuseifen und abzuschrubben, doch er kann zur echten Bakterienschleuder werden. Denn Bakterien und Keime breiten sich in einer feuchten Umgebung leichter aus, daher ist es besonders wichtig, den Duschschwamm nach jeder Reinigung zu säubern und im Anschluss daran zu trocknen. Dasselbe gilt im Übrigen für den Duschvorhang, denn in dessen Falten kann Feuchtigkeit zurückbleiben, die Schimmelbildung begünstigt.
Pflegeprodukte mit Sorgfalt wählen Je mehr Produkte, desto gepflegter - so lautet häufig die Vorstellung. Doch der Dermatologe Jan-Olaf Piontek erklärt, dass Shampoos und Seifen mit ihren Tensiden nicht nur den Schmutz von der Haut entfernen, sondern auch ihren schützenden Fettfilm. Und den muss die Haut nach jeder Dusche neu herstellen. Bei jüngerer Haut funktioniere dies zwar ganz gut, es sei dennoch ratsam, zu „rückfettenden Produkten“ zu greifen. Der Hautarzt rät jedoch auch: „Der Umwelt zuliebe sollten es Produkte ohne Mikroplastik und Flüssigkunststoffe sein. Die landen sonst im Abwasser.“
Sparduschkopf verwenden Laut Verbraucherzentrale gehen 13 Prozent der Energiekosten eines Haushalts auf das Konto Warmwasser - das meiste davon wird fürs Duschen oder Baden verwendet. Bei einem normalen Duschkopf fließen etwa zehn bis 14 Liter Wasser pro Minute durch den Duschkopf, bei einer Regendusche sind es sogar bis zu 20 Liter. Bei einem Sparduschkopf sind es dagegen weniger als neun Liter - somit lässt sich der Warmwasserverbrauch mit einem Sparduschkopf laut Verbraucherschutz mitunter halbieren. Das ist gut für die Haushaltskasse und für die Umwelt. Die Verbraucherzentrale rät allerdings dazu, beim Kauf die genaue Verbrauchsmenge im Blick zu halten, denn diese sollte auf der Verpackung vermerkt sein. "Eco" oder "sparsam" seien nur vermeintliche Gütesiegel, diese böten jedoch keinerlei Garantie.
Schmuck ablegen Man sollte seinen Schmuck grundsätzlich vor chemischen und mechanischen Einwirkungen schützen, dazu gehört auch Wasserdampf, der beim Duschen entsteht. Daher immer vorher den Schmuck abnehmen.
Nur ausgewählte Stellen waschen Beim Duschen ist es nicht nötig, den ganzen Körper mit Duschgel oder Seife einzureiben. Wichtig sind vor allem die Achselhöhlen, der Bereich zwischen den Beinen und - die werden gerne vergessen - die Füße.
Füße gut abtrocknen Wer Fußpilz vorbeugen möchte, sollte seine Füße nach dem Baden oder Duschen immer gründlich abtrocknen oder sogar föhnen. Denn Fadenpilze, die häufig eine Ursache für Fußpilz sein können, mögen ein warm-feuchtes Klima.
Trocken tupfen statt rubbeln Haare und Haut sind im feuchten Zustand empfindlicher als normal. Statt sie mit einem Handtuch kräftig zu rubbeln, sollte man sie damit nur sanft trockentupfen. Dazu rät das Portal "Haut.de", das mit der Arbeitsgemeinschaft ästhetische Dermatologie und Kosmetologie kooperiert.
(mit Agenturmaterial der dpa)