Gewalt an Schulen laut Studie ist Alltag Fast jeder dritte Schüler wird gemobbt

Hamburg (RPO). Fast jeder dritte Schüler ist schon einmal Opfer von Mobbing geworden. Das geht aus einer Studie der Universität Lüneburg im Auftrag des DAK. Zwölf Prozent der Befragten erklärten, Opfer mehrerer Attacken gewesen zu sein.

Mobbing am Arbeitsplatz: Die Zahlen
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Foto: gms

31,2 Prozent der Befragten gaben bei einer Untersuchung an, in der letzten Zeit mindestens einmal "fertig gemacht oder schikaniert" worden zu sein. Als Täter sehen sich 37 Prozent, wobei 14,5 Prozent auch mehrfach aktiv waren. Dabei sind Jungen und Mädchen nahezu gleich oft betroffen.

Als Mobbing wird dauerhaftes Quälen bezeichnet, das häufig einzelne Opfer betrifft. Die Betroffenen können sich gegen die psychische Gewalt kaum oder überhaupt nicht wehren.

Auch körperliche Gewalt ist keine Ausnahme an der Schule: 15 Prozent der Befragten gaben an, gegen Mitschüler handgreiflich zu werden, davon jeder vierte mehrfach. Jeder zehnte Schüler ist schon einmal Opfer von Schlägereien und Raufereien geworden. Hier liegt der Anteil der Jungen mit 11,4 Prozent deutlich über dem der betroffenen Mädchen mit 7,5 Prozent.

Die Lehrer setzen sich laut den Befragten nicht genug dagegen ein. Jedes zweite Mobbingopfer fühlt sich von den Lehrkräften nicht genügend unterstützt.

Gravierende Folgen drohen

Das Ergebnis bestätige andere Mobbing-Untersuchungen, erklärte die DAK: "Neu ist allerdings die Erkenntnis, dass sich Mobbing und körperliche Gewalt in vergleichbarem Maße negativ auf die Gesundheit der Opfer auswirken. In beiden Fällen können die Folgen gravierend sein", erklärte Cornelius Erbe von der DAK am Dienstag.

Nach Ansicht der DAK ist eine gute Kultur an den Schulen nötig, um die Gewalt verhindern zu können. Vorschläge der Krankenkasse zur Gewaltprävention sind unter anderem verbindliche Regeln für den Schulalltag, ein respektvolles Schüler-Lehrer-Verhältnis und die Vermeidung von zu hohem Leistungs- und Prüfungsdruck. Für die Studie wurden den Angaben zufolge über 1800 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren befragt. Durchgeführt wurde die Befragung von der Leuphana Universität Lüneburg an acht Schulen in vier Bundesländern.

(AP)
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