Das Programm solle Mitte März herauskommen. Die Anwendung solle auf einem Smartphone ständig im Hintergrund laufen, auch wenn sie nicht geöffnet sei, heißt es im Medienbericht. Facebook erklärte auf Anfrage, man kommentiere keine Gerüchte.

Allerdings würde die App auch eine andere Option ermöglichen: Mit den Daten könnte Facebook seinen Nutzern ortsbezogene Werbung einblenden. Eine App, die stärker auf Ortungsdaten setzt, würde damit zum aktuellen Kurs von Facebook passen, das mobile Geschäft in den Vordergrund zu stellen. Die Mitglieder laufen derzeit vom PC auf Smartphones und Tablets über. Bis vor kurzem war das Werbesystem von Facebook vor allem auf die PC-Welt ausgerichtet.

Ein solches Programm könnte für neuen Streit zwischen Facebook und Datenschützern sorgen. Während die Smartphone-Besitzer der permanenten Erfassung ihrer Ortsinformationen durch eine neue App im Regelfall ausdrücklich zustimmen müssen, sicherte sich Facebook in seinen Nutzungsbedingungen bereits die grundsätzliche Erlaubnis, für seine Dienste auch GPS-Daten seiner über einer Milliarde Nutzer zu verwenden.

Schon in der Vergangenheit zeigten sich Datenschützer besorgt, dass sich bei Facebook zu viele Informationen über Menschen in einer Hand sammelten. So sahen sie zum Beispiel die automatische Gesichtserkennung in Facebook-Fotos sehr kritisch, die Nutzern helfen sollte, Freunde schnell in Bildern zu markieren. Die Funktionen wurde nach Einwänden der Datenschützer in Europa auf Eis gelegt.

Es gibt bereits Dienste, die mit Einverständnis der Nutzer permanent auf ihren Aufenthaltsort zugreifen können. So bietet Apple auf seinen iPhones die App "Freunde" an, mit der ein Nutzer sehen kann, wo sich gerade seine Bekannten aufhalten. Man erteilt sich dabei gegenseitig die Erlaubnis, den Aufenthaltsort des anderen zu sehen.