Auswirkung der Hitzewelle Experte: Insekten aus dem Süden zieht es in den Norden
Neumünster (rpo). Auch an der Tierwelt ist die Tatsache nicht spurlos vorübergegangen, dass es in Europa derzeit ein wenig wärmer ist als gewöhnlich. Das führt beispielsweise dazu, dass einige Insekten ihren Wohnsitz aus dem tiefen Süden in Richtung Norden verlegen.
"In Afrika und am Mittelmeer beheimatete Schmetterlingsarten wie der Wanderfalter Taubenschwänzchen oder auch der Diestelfalter sind in den vergangenen Wochen mit der südlichen Strömung über die Alpen bis an die Elbe gekommen", sagte Ingo Ludwichowski vom Naturschutzbund (NABU) Schleswig-Holstein der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Als dauerhafte Gäste werden sich die Schmetterlinge allerdings nicht niederlassen, meinte Ludwichowski. Die erst im Frühjahr geschlüpften Insekten vermehren sich demnach im Norden nicht. Ob die Falter also auch im nächsten Jahr nach Deutschland kommen, wird wieder von den Wetterverhältnissen abhängen.
Bei den Vögeln wagt sich inzwischen der südeuropäische Seidenreiher in den Norden. Doch auch einheimische Arten wie Enten und Singvögel freuen sich über die angenehmen Temperaturen. Die Brutbedingungen seien für sie ideal gewesen, sagte Ludwichowski.
Nur den kleinen, stechenden Plagegeistern ergeht es derzeit schlecht. "Die Mücken sind in der Insektenwelt eine der wenigen Arten, die unter der Hitze leiden" sagte Ludwichowski. Sie können ihre Eier in den ausgetrockneten Kleingewässern nicht ablegen und sich daher nur schlecht vermehren.