Antizyklischer Verlauf Ewiges Eis der Zugspitze trotzt dem milden Winter

Garmisch-Partenkirchen · Der milde Winter hat dem ewigen Eis im Innern des Zugspitzgipfels nichts anhaben können. "Deutschlands höchster Berggipfel ist weiterhin stabil", sagte der Chefgeologe beim Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg.

Mit der Seilbahn auf die Zugspitze
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Mit der Seilbahn auf die Zugspitze

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Foto: dapd, Lukas Barth

Zum Beweis verwies Roland Eichhorn auf Messungen in Bohrlöchern, die durch den Gipfel getrieben wurden. Eine spürbare Veränderung der Temperaturen sei bisher nicht festzustellen.

Nach den 2007 begonnenen Messungen ist es im Gipfelinneren des 2962 Meter hohen Berges das ganze Jahr über annähernd gleich kalt: mit minus 1,3 Grad noch am wärmsten im Februar, mit minus 1,8 Grad am kältesten im August.

Den zunächst widersprüchlichen antizyklischen Verlauf erklärte Eichhorn so: "Die sommerliche Wärme braucht ein halbes Jahr, um bis ins Gipfelinnere vorzudringen." Ein weiteres Ergebnis der auf 15 Jahre angelegten Messungen: An der sonnigen Südseite taut der Fels im Sommer rund 14 Meter weit auf, an der Nordwand nur etwa 2,5 Meter.

Die Untersuchungen der Umweltbehörde sind deshalb wichtig, weil das Auftauen des sogenannten Permafrostes im Gipfelinneren den Fels in Bewegung geraten lassen könnte. Steinschlag und Felssturz wären die Folge. Temperatursensoren messen daher stündlich die Werte im Berg.

(dpa)
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