Paris Europa unterstützt französischen Reaktor Iter weiter

Paris · In Frankreich ist das Kontroll- und Verwaltungszentrum des umstrittenen Kernfusionsreaktors Iter in Betrieb genommen worden. An der Feier im südfranzösischen Saint-Paul-lès-Durance nahmen EU-Energiekommissar Günther Oettinger und die französische Forschungsministerin Geneviève Fioraso teil. Im April des vergangenen Jahres hatte das EU-Parlament zusätzliche 650 Millionen Euro für diesen weltweit ersten Fusionsreaktor genehmigt. Die Gesamtkosten werden auf 16 Milliarden Euro geschätzt, der europäische Anteil beträgt 6,6 Milliarden Euro. Der Reaktor soll im Jahr 2020 in Betrieb gehen.

Oettinger sicherte dem umstrittenen Reaktor die weitere Finanzbeteiligung Europas zu. Auch in diesen Zeiten der Finanzkrise "ist es wichtig, dass wir an der Finanzierung von Projekten wie Iter festhalten, die langfristig dazu beitragen, die Schadstoffbelastung unserer Energieversorgung zu verringern".

Für die Kritiker bei Grünen und Umweltschützern ist diese Anlage ein Milliardengrab. Nach Angaben französischer Umweltschützer haben sich die Kosten des Projekts von ursprünglich fünf Milliarden auf heute etwa 17 Milliarden erhöht. Auch Wissenschaftler haben seit dem Kostenanstieg Zweifel angemeldet, ob menschliche Technologie die Kernfusion mit Temperaturen bis zu 200 Millionen Grad dauerhaft kontrollieren kann.

(dpa)
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