Europa sucht nach Schutz vor Asteroid-Einschlägen

Köln Im Laufe der vergangenen Jahrmilliarden wurde die Erde immer wieder von Asteroiden und Kometen getroffen. Das belegen Einschlagkrater wie das Nördlinger Ries in Bayern, der Barringer-Krater in Arizona oder die Tunguska-Explosion 1908 in Sibirien. Wann genau der nächste Einschlag erfolgt, kann niemand sagen – es ist aber nur eine Frage der Zeit. Unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrtforschung in Köln startet nun mit "NEOShield" ein dreieinhalb Jahre währendes internationales Projekt. Damit soll erforscht werden, wie Einschläge verhindert werden könnten. Die Europäische Union unterstützt die Forschung mit vier Millionen Euro. Weitere 1,8 Millionen Euro steuern die beteiligten Partner bei.

Wenn sich Asteroiden der Erde nähern, dann in der Regel mit Geschwindigkeiten zwischen fünf und 30 Kilometer in der Sekunde (18 000 bis 108 000 km/h). Um sie abzulenken, muss eine Kraft auf sie wirken. Beispielsweise durch den "Beschuss" mit Sonden oder auch über nukleare Explosionen. Weil diese Kräfte aber im Vergleich zum Asteroiden eher klein sind, ist der Effekt um so größer, je früher sie wirken. Allerdings sind da noch viele Fragen offen, die im Rahmen des Projekts geklärt werden sollen.

Derzeit sind 8000 erdnahe Objekte, sogenannte NEO, bekannt. Jeden Monat kommen 70 weitere hinzu, die potenziell zur Gefahr werden können. Der 1200 Meter durchmessende Arizona-Krater beispielsweise wurde durch einen Asteroiden verursacht, der nur 50 Meter groß war.

(RP)
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