36.000 Jahre alte Knochen gefunden Entdeckt: Der älteste Europäer

Bukarest/Washington (rpo). In Rumänien haben Forscher die ältesten Überreste moderner Menschen in Europa gefunden. Es handelt sich um einen 34.000 bis 36.000 Jahre alten Unterkieferknochen.

<P>Bukarest/Washington (rpo). In Rumänien haben Forscher die ältesten Überreste moderner Menschen in Europa gefunden. Es handelt sich um einen 34.000 bis 36.000 Jahre alten Unterkieferknochen.

Der Fund könne wesentlichen Aufschluss über die Entstehung des heutigen Menschen geben, berichten der Anthropologe Erik Trinkaus von der Washington University (St. Louis) und Kollegen in der jüngsten Online-Ausgabe der US-Wochenschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS/Washington). Aus dieser Zeit gebe nur wenige derartige Zeugnisse.

Der Knochen, der 2002 in der Karst-Höhle "Pestera cu Oase" (Knochenhöhle) in den Südwestkarpaten entdeckt wurden, sei das älteste Fundstück, dass von modernen Menschen in Europa stamme und eröffne einen Blick auf die Entstehung und Verbreitung dieser Menschen in der nordwestlichen Alten Welt, schreiben die Forscher. Das Team aus den USA und Europa hatte den Fund mit ähnlich alten Knochen von Homo sapiens aus Afrika und aus dem Nahen Osten verglichen.

Möglicherweise hätten sich die damaligen modernen Menschen mit Neandertalern gepaart. Dies könne erklären, weshalb einige Charakteristika des untersuchten Knochens, wie Größe und Proportionen, anatomische Parallelen mit jenen der Neandertaler aufweisen, heißt es weiter in der Fachpublikation.

Anderen Quellen zufolge wurden ähnlich alte Knochen des Homo sapiens bereits in Spanien ausgegraben. Dort hatten Forscher auch den bisher ältesten bekannten menschenartigen Bewohner Europas entdeckt.

Sie berichteten 1997, dass dieser - von ihnen "Homo antecessor" genannte - Verwandte vor rund 800.000 Jahren in den nordspanischen Atapuerca-Hügeln lebte ("Science", Bd. 276, S. 1382). Die Einordnung als eigene Art ist jedoch umstritten. Es könnte sich auch um Mitglieder des Homo erectus handeln.

Die bislang weltweit ältesten Überreste des modernen Menschen (Homo sapiens) hatten Forscher in Äthiopien ausgegraben. Die Schädelknochen von drei Angehörigen der Art Homo sapiens seien rund 160.000 Jahre alt, hatten die Wissenschaftler um Tim White von der Universität von Kalifornien in Berkeley im britischen Fachjournal "Nature" (Bd. 423, S. 742 und S. 747) im Juni 2003 berichtet.

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